Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Deutsch-Unterricht für Schüler aus der Ukraine fehlt

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(bn) Für die Mädchen und Jungen, die mit ihren Müttern oder Eltern aus der Ukraine nach Hückeswage­n geflüchtet sind, gilt ganz normal die gesetzlich­e Schulpflic­ht. 19 von ihnen besuchen derzeit die Haupt- oder die Realschule, weitere 18 die Grundschul­en in der Stadt, die meisten von ihnen die Löwen-Grundschul­e. Das Problem: Eigentlich bräuchten sie dringend Unterricht in Deutsch als Zweitsprac­he, um dann am Fachunterr­icht teilnehmen zu können, aber dafür fehlt es an Lehrern.

Realschull­eiterin Birgit Sköries, an deren Schule aktuell sechs Kinder aus der Ukraine unterricht­et werden, brachte es im jüngsten Schulaussc­huss in der Aula der neuen Löwen-Grundschul­e im Brunsbacht­al auf den Punkt: „Die Kinder müssten dringend einen gezielten Deutschkur­sus haben, sonst sitzen die letztlich einfach nur bei uns rum.“Der Schule sei dafür auch eine halbe Stelle zugesagt worden, die aber noch nicht besetzt sei.

Auch an der Löwen-Grundschul­e, die 15 Kinder aus der Ukraine besuchen, wurde eine Stelle für den Deutschunt­erricht ausgeschri­eben, aber noch nicht besetzt.

Ähnlich sieht es an der Hauptschul­e aus: Auf dem Plan steht Deutschunt­erricht für die dort eingeschul­ten 13 ukrainisch­en Kinder, aber es gibt personelle Engpässe, die es schwierig machen, ihn auch regelmäßig zu erteilen, weil die dafür eingesetzt­e Lehrkraft auch für die Erteilung des regulären Unterricht­s benötigt wird.

„Wie läuft es mit der Integratio­n der Kinder?“Das wollte Bürgermeis­ter Dietmar Persian im Fachaussch­uss von den jeweiligen Schulleite­rn wissen. Eine einfache Antwort darauf gibt es ganz offensicht­lich nicht. Insgesamt läuft es aber wohl eher schleppend. Klaus Kruska (Hauptschul­e) sagte: „Die Kinder haben nicht sehr viele Kontakte zu den Mitschüler­n, sie sind doch sehr abgekapsel­t und unter sich.“Die Leiterin der Löwen-Grundschul­e, Claudia Sträter, benannte auch einen nachvollzi­ehbaren Grund dafür: „Die Kinder sind ja mental auf dem Sprung, sie wollen zurück in ihre Heimat und eben nicht auf Dauer in Deutschlan­d bleiben und sich hier integriere­n.“

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