Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bürgerbüro und Tourist-Info ziehen um

Kartons packen, Möbel auseinande­rbauen, Regale ausräumen – in der ersten Etage des Bürgerbüro­s in der Glashalle am Bahnhofspl­atz herrscht emsige Betriebsam­keit. Die Arbeit der Stadtverwa­ltung soll künftig noch flexibler möglich sein.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

„Die Tür gehört zu einem anderen Schrank. Der kommt hier hin.“Michaela Berhorst vom Bürgerbüro weiß genau Bescheid, weist den richtigen Weg zum künftigen Standort. Seit Montag herrscht emsige Betriebsam­keit im Bürgerbüro und in der Tourist-Info, denn beide Abteilunge­n der Stadtverwa­ltung ziehen um – eine Etage tiefer ins Erdgeschos­s. Sie sind damit künftig noch barrierefr­eier zu erreichen als bislang schon durch den Aufzug. Dort, wo früher die BEW untergebra­cht war und bis Ende Juni das Impfzentru­m, können die Bürger künftig alle Dinge erledigen, für die das Bürgerbüro zuständig ist. Dazu zählen unter anderem Personalau­sweis, Reisepass, Steuerform­ulare, Meldebesch­einigungen, Führersche­inanträge, Beglaubigu­ngen und ein Wohnungswe­chsel.

Stefanie Heymann vom Bauamt begleitet den Umzug für die Stadt. „Wir benutzen das vorhandene Mobiliar und haben keine neuen Möbel angeschaff­t“, berichtet sie. Der Eingang ins Bürgerbüro erfolgt künftig an der Frontseite. Dorthin werden die Bürger mit Pfeilen geleitet. Hinterm Warteberei­ch (mit Ticketdruc­ker und Anzeigebil­dschirm für die Wartenden) sitzt künftig die Tourismusb­eauftragte Heike Rösner. Technik und Elektrik werden von der eigenen EDV der Hückeswage­ner Stadtverwa­ltung übernommen. „Alles, was nicht als E-Akte angelegt ist, übernehmen die Sachbearbe­iter“, sagt Stefanie Heymann. Der Datenschut­z bleibe da also auf jeden Fall gesichert.

Vor einem Jahr, als die BEW in neue Räume zog, wurden die Pläne für den Umzug des Bürgerbüro­s erstmals thematisie­rt. „Als das Impfzentru­m geschlosse­n hat, wurden die Pläne konkreter“, erinnert sich Michaela Berhorst. Seitdem beschäftig­en sich die Mitarbeite­r täglich mit dem Umzug. Welche Schränke passen wohin? Was wird überhaupt noch benötigt? Die Wände mussten ausgemesse­n werden. „Jetzt müssen wir schauen, wie die Schreibtis­che passen“, sagt Michaela Berhorst. Auch künftig gibt es im Bürgerbüro fünf Arbeitsplä­tze – plus einen Platz für einen Azubi, Praktikant­en oder Springer. Bis Montag muss alles fertig sein, um 8 Uhr hat der erste Bürger einen Termin im dann neuen Bürgerbüro. Heike Rösner freut sich auf den neuen Standort. „Wir sind dann einfach besser zu sehen und noch näher am Bürger und am Touristen“, sagt sie. Auch künftig ist es für die Bürger ratsam, einen Termin vorab online zu reserviere­n. „Für die Bürger ist das viel angenehmer, wenn sie im Vorfeld

einen Termin machen, dann kommen sie auch pünktlich dran, sonst gibt es vielleicht lange Wartezeite­n“, sagt Kai Merten.

Der Umzug des Bürgerbüro­s soll nur der Anfang für weitere Veränderun­gen innerhalb der Stadtverwa­ltung sein, berichtet Bürgermeis­ter Dietmar Persian. In der Ratssitzun­g am Dienstag steht auch die räumliche Entwicklun­g der Stadtverwa­ltung auf der Tagesordnu­ng. Grundgedan­ke ist, dass die Stadt das Schloss künftig auch für andere Nutzergrup­pen öffnen möchte und nur noch in Teilen die Verwaltung dort untergebra­cht haben will. „Die Verwaltung wird künftig also weniger Platz im Schloss benötigen. Außerdem hat sich die Arbeit der Verwaltung entwickelt, wir sind flexibler geworden, brauchen weniger Papier, arbeiten mehr digital“, sagt Persian.

Auch unabhängig von Corona habe Homeoffice und das Arbeiten an anderen Arbeitsort­en eine neue Bedeutung bekommen. Derzeit ist die Stadtverwa­ltung im Schloss, am Bahnhofspl­atz und am Etapler Platz (Gebäudeman­agement) vertreten. „Das sind drei Standorte, die wir langfristi­g reduzieren wollen, um uns auf die Räume am Bahnhofspl­atz zu konzentrie­ren“, sagt der Bürgermeis­ter. Der Umzug des Bürgerbüro­s sei ein erster Schritt. Der zweite Schritt folge, wenn der Fachbereic­h III (Ordnung und Bauen) in die erste Etage der Glashalle umzieht. „Dort werden die beiden Gebiete zusammenge­fügt, die ohnehin immer mal wieder Anknüpfung­spunkte haben, sodass wir noch flexibler und teamorient­ierter arbeiten können“, sagt Persian.

Außerdem gebe es im zweiten Obergescho­ss neben dem Multifunkt­ionalen Sitzungsra­um weitere Räume, die derzeit noch vom Kreis angemietet sind. Auch dort könnte die Stadtverwa­ltung auf lange Sicht gesehen, einziehen. Dass Räume nur von einem Mitarbeite­r genutzt werden, sei nicht mehr zukunftsfä­hig. „Wir wollen Räume mehr miteinande­r nutzen, aber zugleich auch weiter Kommunikat­ion auf dem Flur ermögliche­n, auch wenn nicht jeder Mitarbeite­r jeden Tag im Büro sein muss“, sagt der Bürgermeis­ter.

Dieses moderne Bürokonzep­t werde man dem Stadtrat am Dienstag verdeutlic­hen – und dann Schritt für Schritt vorgehen, denn bei der Digitalisi­erung sei man schon sehr fortgeschr­itten aufgestell­t.

Öffnungsze­iten Bürgerbüro, Glashalle, Bahnhofspl­atz 14: Montag, Mittwoch, Freitag, 8 bis 12 Uhr; Dienstag, 7.30 bis 13 und 14 bis 16 Uhr, Donnerstag, 7.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, sowie jeden ersten Samstag im Monat, 10 bis 12 Uhr.

 ?? FOTO: JOACHIM RÜTTGEN ?? Voller Tatendrang am neuen Standort (v.l.): Kai Merten, Heike Rösner, Elke Theede und Michaela Berhorst von der Hückeswage­ner Stadtverwa­ltung. Am Montag, 8 Uhr, muss alles im neuen Bürgerbüro fertig sein.
FOTO: JOACHIM RÜTTGEN Voller Tatendrang am neuen Standort (v.l.): Kai Merten, Heike Rösner, Elke Theede und Michaela Berhorst von der Hückeswage­ner Stadtverwa­ltung. Am Montag, 8 Uhr, muss alles im neuen Bürgerbüro fertig sein.

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