Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„Wassereis ist wertvoller als Gold“
Weltraumforscher planen die nächste Reise zum Mond. In naher Zukunft soll dort auch eine Mondstation gebaut werden. Wofür das gut ist, erklärt der Astronaut Matthias Maurer.
Was wollen wir überhaupt auf dem
Mond? „Für mich ist der wichtigste Grund: Ich will mehr verstehen“, sagt Matthias Maurer. „Wenn ich da hinausschaue, sehe ich die Sterne und das schwarze Universum und frage mich: Was gibt es da draußen? Wie ist das alles entstanden? Wie kam das Leben auf die Erde? Uralte Hinweise darauf können wir vielleicht auf dem Mond entdecken. Wir könnten dort auch ein Radioteleskop aufbauen und ganz tief in den Weltraum hineinhorchen. Vom Mond aus könnten wir den Spuren des Urknalls folgen, noch bevor die allerersten Sterne anfingen zu leuchten.“
Wie können Astronauten auf dem
Mond überleben? „Als wir das erste Mal dort waren, haben wir Gesteinsproben genommen und herausgefunden: Es ist staubig, es ist trocken und sonst auch nicht so spannend“, erzählt Maurer. Heute wissen wir: Es gibt dort Wassereis! Auf dem Mond ist das für mich wertvoller als Gold auf der Erde. Wir könnten so viel mit dem Wasser anfangen. Wenn wir uns länger auf dem Mond aufhalten, könnten wir das Wasser trinken oder auch aufspalten: in Sauerstoff, den wir atmen, und in Wasserstoff, den wir als Treibstoff nutzen können.“
Wie würde eine Mondstation ausse
hen? „Wir würden keine Häuser aus Beton bauen, sondern sie mithhilfe von 3D-Druckern herstellen“, so Maurer. Die würden wir dann am Südpol des Mondes aufbauen, denn dort würde die Sonne das ganze Jahr über Energie liefern.“