Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Die Nacht der Kultur ist zurück!
Die Corona-Zwangspause ist vorbei: Quer durchs Remscheider Stadtgebiet fanden bei der „Vaillant Nacht der Kultur und Kirchen“am Samstag Konzerte, Theater oder Ausstellungen statt, die zahlreiche Besucher anlockten.
Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause befreite sich nun die Kulturszene und konnte bei der „Vaillant Nacht der Kultur und Kirchen“am Samstag endlich wieder zeigen, wie facettenreich sie ist. Es war eine beeindruckende, kreative Nacht, in der an knapp 60 Orten quer durchs Stadtgebiet Konzerte und Theater, Ausstellungen und Führungen, Lesungen oder Kinovorstellungen stattfanden. Und vieles mehr. Eine Rundreise durch die Nacht.
Lüttringhausen Im F(l)air-Weltladen sorgte das Duo Lei und Uli bereits ab 18 Uhr mit seinem Repertoire aus Popsongs und Balladen für eine spannende Mischung. Gesang traf hier auf Gitarre.
Neuer Lindenhof Im Saal im Neuen Lindenhof in Honsberg war am Samstag Mitmachen angesagt. Künstlerin Bianca Haarmann schuf mit ihren großen und kleinen Gästen gemeinsam aus den mitgebrachten Shampoo-Flaschen, Deckeln von Marmeladengläsern, Farbtuben oder auch Pappe ein großartiges Upcycling-Werk. Für die passende, elektronische Musik dazu sorgte Olivier Morinière. „Ich versuche auf diese Art, die Menschen zusammenzubringen. Weder sie noch ich wissen zu Anfang, was später aus dem Verpackungsmüll entsteht“, erklärte die Künstlerin. Passend dazu gab es bei der Veranstaltung ein Food-Sharing-Büfett.
Honsberg In den unterschiedlichen Atelierräumen der Kulturwerkstatt „Ins Blaue“gab es entlang der Siemensund der Halskestraße Ausstellungen zu sehen und Musik zu hören. In Wilma Balderhaars Malschule durften sich die Gäste ausprobieren. An den Wänden hing weißes Papier, in der Mitte des Raums standen Farbtöpfe und Pinsel
bereit. „Die Leute trauen sich heute Abend ganz schnell, den Kittel anzuziehen und loszulegen“, freute sich die Künstlerin, dass ihr Angebot so gut ankam. Gleich nebenan gab es ein Wohnzimmerkonzert mit den Bands Bratsche und Die von Eben. Simone Kirsch zeigte ihre großformatigen Blaudrucke und wie Holzschnitte entstehen. Im noch nicht ganz fertigen Nachbarschaftswohnzimmer entstanden Collagen. Nebenan stellten die Mitglieder der Kulturwerkstatt Bilder und Skulpturen aus.
Löf & POM „So früh ist hier noch nie getanzt worden“, stellte Uwe Rapp schon um 21 Uhr zufrieden fest. Er hatte zur Zack-Zack-Party ins Eventlokal Löf eingeladen. Sein Mix aus
Funk, Soul und Rock gefiel den Gästen. Im POM an der Hindenburgstraße war das nicht anders. Hier knubbelten sich die Gäste, Betreiber Peter Kaschubiak war sich sicher, dass es im Laufe des Abends mindestens 500 sein würden. Weil die Heart-Devils absagen mussten, war die Irish-Folk-Band Cassedy and Man eingesprungen.
WTT Im WTT durften die Gäste nach Herzenslust im umfangreichen Kostümfundus stöbern, alles anprobieren und sich auf der Theaterbühne fotografieren lassen. „Das kam super an, und wir wurden schon gefragt, ob wir das im nächsten Jahr wieder anbieten“, erzählte WTT-Intendantin Claudia Sowa. „Was bin ich jetzt?“, wollte eine Besucherin wissen, die gerade ein bodenlanges, märchenhaftes Kleid angezogen und sich ein glitzerndes Diadem auf die Haare gesetzt hatte. „Sie sind jetzt die Nachtfee aus ,Peterchens Mondfahrt’, ein Stück, das wir in diesem Winter spielen“, erklärte ihr die Intendantin.
Klosterkirche Kunst, Kultur und Musik gab es in der Lenneper Klosterkirche. Oben luden Newcomer und Profis auf der „Offenen Bühne Bergisch Land“zu Comedy und Musik ein, unten sorgte die Band AnderCover im Ambiente einer Kunstausstellung von Martina Sieber und Joachim Dassler mit Songs wie „I Will Survive“für fantastische Stimmung.