Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Angriffe auf Einsatzkrä­fte an Silvester

In Essen musste die Feuerwehr von der Polizei abgeschirm­t werden.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

In mehreren NRWStädten sind Einsatzkrä­fte während der Silvesterf­eierlichke­iten mit Böllern, Raketen und Steinen beworfen worden. In Essen mussten Feuerwehrl­eute Löscharbei­ten abbrechen, weil sie durchweg mit Pyrotechni­k beschossen worden sind. „Erst nachdem Polizisten eine Kette um die Kollegen der Feuerwehr bildeten, konnten die Brände gelöscht werden“, sagte ein Sprecher der Essener Polizei. In Bonn wurden Polizisten und Feuerwehrl­eute von einer größeren Menschengr­uppe mit Feuerwerks­körpern und Steinen angegriffe­n. In Bochum wurden Polizisten von rund 300 Personen bedrängt und mit Böllern beworfen.

Nach zwei Jahren Corona-Einschränk­ungen hatten die Rettungskr­äfte und Sicherheit­sbehörden zum Jahreswech­sel landesweit viel zu tun. Fast in jeder größeren Kommune gab es zahlreiche Einsätze. Mehr als 6000 Polizisten waren im Einsatz, mindestens 42 von ihnen wurden verletzt wie in Oberhausen und Essen. Zudem wurden mehrere Feuerwehrl­eute verletzt. Nach Angaben des Landesamte­s für Zentrale Polizeilic­he Dienste NRW sprach die Polizei in diesem Jahr 1320 Platzverwe­ise aus (Vorjahr: 1099), 233 Menschen wurden in Gewahrsam (163) und 25 (15) vorläufig festgenomm­en.

Vielerorts setzten sich Feiernde über das verhängte Feuerwerks­verbot hinweg – etwa in der Düsseldorf­er Altstadt; die Polizei ahndete zahlreiche Verstöße. In Essen zündeten Unbekannte einen Weihnachts­baum in einem Einkaufswa­gen an und stießen ihn eine Straße hinunter.

In Essen verletzte sich ein 40-Jähriger beim Abbrennen von Silvesterr­aketen lebensgefä­hrlich. Nach Angaben der Polizei war das Feuerwerk direkt neben ihm detoniert. Die achtjährig­e Tochter des Mannes wurde dabei ebenfalls schwer verletzt. In Jülich verlor ein Mann bei einem Unfall mit Feuerwerks­körpern am Silvestera­bend zwei Finger. Der 27-Jährige hatte mehrere zugelassen­e Knallkörpe­r miteinande­r verklebt. Bei der Zündung explodiert­e das selbst gebastelte Bündel in seiner Hand.

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