Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Angriffe auf Einsatzkräfte an Silvester
In Essen musste die Feuerwehr von der Polizei abgeschirmt werden.
In mehreren NRWStädten sind Einsatzkräfte während der Silvesterfeierlichkeiten mit Böllern, Raketen und Steinen beworfen worden. In Essen mussten Feuerwehrleute Löscharbeiten abbrechen, weil sie durchweg mit Pyrotechnik beschossen worden sind. „Erst nachdem Polizisten eine Kette um die Kollegen der Feuerwehr bildeten, konnten die Brände gelöscht werden“, sagte ein Sprecher der Essener Polizei. In Bonn wurden Polizisten und Feuerwehrleute von einer größeren Menschengruppe mit Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. In Bochum wurden Polizisten von rund 300 Personen bedrängt und mit Böllern beworfen.
Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen hatten die Rettungskräfte und Sicherheitsbehörden zum Jahreswechsel landesweit viel zu tun. Fast in jeder größeren Kommune gab es zahlreiche Einsätze. Mehr als 6000 Polizisten waren im Einsatz, mindestens 42 von ihnen wurden verletzt wie in Oberhausen und Essen. Zudem wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt. Nach Angaben des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW sprach die Polizei in diesem Jahr 1320 Platzverweise aus (Vorjahr: 1099), 233 Menschen wurden in Gewahrsam (163) und 25 (15) vorläufig festgenommen.
Vielerorts setzten sich Feiernde über das verhängte Feuerwerksverbot hinweg – etwa in der Düsseldorfer Altstadt; die Polizei ahndete zahlreiche Verstöße. In Essen zündeten Unbekannte einen Weihnachtsbaum in einem Einkaufswagen an und stießen ihn eine Straße hinunter.
In Essen verletzte sich ein 40-Jähriger beim Abbrennen von Silvesterraketen lebensgefährlich. Nach Angaben der Polizei war das Feuerwerk direkt neben ihm detoniert. Die achtjährige Tochter des Mannes wurde dabei ebenfalls schwer verletzt. In Jülich verlor ein Mann bei einem Unfall mit Feuerwerkskörpern am Silvesterabend zwei Finger. Der 27-Jährige hatte mehrere zugelassene Knallkörper miteinander verklebt. Bei der Zündung explodierte das selbst gebastelte Bündel in seiner Hand.