Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Wie wäre es, weniger Abfall zu produzieren?
Der Zero Waste Club beim Bergischen Abfallwirtschaftsverband hat einige Tipps für ein abfallarmes Jahr zusammengestellt.
(fbu) Viele Menschen nutzen den Jahreswechsel für gute Vorsätze: weniger Zeit am Handy, weniger Süßigkeiten, mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport. Aber wie wäre es denn mal damit, weniger Müll zu produzieren? Schon mit einfachen Mitteln lässt sich das tägliche Abfallaufkommen schnell reduzieren. Das Team vom Zero Waste Club des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes hat einige Ideen, Vorschläge und Tipps für ein abfallarmes Jahr. Allgemein hilft es, mit offenen Augen durch die Supermärkte und Geschäfte zu laufen und sich bewusst zu machen: Brauche ich das wirklich? Tut es auch ein Second Hand Produkt? Kann man etwas vielleicht reparieren anstatt direkt neu zu kaufen? Muss es das verpackte Produkt sein oder gibt es eine unverpackte Alternative?
Bewusst einkaufen
Weniger ist mehr: Die Mengen bewusst planen und schon beim Einkaufen – wenn vorhanden – auf die Verpackung achten. Lassen Sie Käse und Aufschnitt an der Theke in Mehrweggefäße packen. Für Brot und Brötchen Stofftaschen anstatt Bäckertüten nutzen. Muss der Kopfsalat wirklich in eine Tüte? Er wird doch vor dem Verzehr gewaschen.
Es müssen auch nicht kleine, separat verpackte Joghurtbecher sein – die gibt es auch im Mehrwegglas. Müssen es die abgepackten Snacks und Breigläschen sein, oder könnenen frische Snacks in einer Dose mitgenommen werden und den Brei selber kochen?
Es ist auch sinnvoll Produkte, die häufig verwendet werden, in Vorratspackungen zu kaufen. Das macht besonders bei lange haltbaren Artikeln wie Nudeln, Reis und Nüssen, oder auch bei Reinigungsund
Waschmitteln Sinn.
Auch der Weg zum Wochenmarkt, zum Hofladen, zum Unverpacktladen oder zum Bauern um die Ecke lohnt sich. Und wenn dann immer ein Stoffbeutel, eine wiederverwendbare Tasche oder ein Korb zur Hand ist, lassen sich auch gut und schnell zusätzliche Tüten vermeiden.
Leitungswasser trinken Leitungswasser trinken, anstatt Wasser in Flaschen – im schlechtesten Fall aus Plastik – zu kaufen. Und für diejenigen, die auf die Kohlensäure nicht verzichten möchten, gibt es Sprudlersysteme, um aus Leitungswasser Mineralwasser zu machen.
Abfallfrei unterwegs
Schnell ein Kaffee für unterwegs? Eine Currywurst mit Pommes, sei es zum Mitnehmen oder im Freizeitpark? Auch hier lässt sich viel Abfall vermeiden, indem man auf Mehrwegbecher, -schalen und -teller zurückgreift. Viele Restaurants, Cafés und Bäckereien haben diese bereits fest im Sortiment oder bieten die Möglichkeit, eigene Behälter füllen zu lassen. Eine Übersicht der gängigen Anbieter und Ausgabestellen finden Sie auf unserem Bergischen
MEHRweg unter https:// www.bavweb.de/Bergischer-Abfallwirtschaftsverband/Abfallberatung/Zero-Waste-Club-Aktionen/
Einwegprodukte meiden Besonders wenn es um Hygiene geht, sind Einwegprodukte sehr beliebt. Zahnseide anstelle von Zahnseidesticks mit unnötigen Plastikteilen benutzen. Auch Einwegrasierer durch Rasierer, bei denen lediglich die Klingen gewechselt werden, ersetzen, vermeidet Müll. Küchenrolle, Frischhalte- und Alufolie können zum Großteil durch abfallfreie Alternativen wie waschbare Lappen, Schüsseln mit Deckel oder mehrfach benutzbares Bienenwachstuch ersetzen werden.
Kleidung reduzieren
Fast Fashion ist modern – aber leider wenig nachhaltig. Auf gute Qualität, nachhaltige Materialien wie Baumwolle, Leinen und Hanf, sowie lange tragbare Kleidungsstücke zu achten, hilft dabei die Kleidung länger zu nutzen . Oft findet sich auch in Second Hand Läden tolle Kleidung. Und wenn doch einmal etwas kaputt gehen sollte, können kleine Löcher oder Flecken repariert oder aber kreativ verdeckt werden.
Kinder wachsen schnell und besonders die kleinsten Größen passen oft nur wenige Monate. Hier lohnt es sich, gebraucht zu kaufen, denn oft gibt es gut erhaltene Sachen zu kleinen Preisen.
Mieten statt kaufen
Wenn etwas nur kurz oder selten zum Einsatz kommt, können diese Dinge gemietet anstatt gekauft werden.Auch lohnt sich der Weg in eine Bibliothek oder zu einem der vielen öffentlichen Bücherschränken. Einige Büchereien bieten zudem zusätzlich eine Bibliothek der Dinge an. Das Angebot reicht von Haushaltsgeräten über Werkzeuge bis hin zu Spielen.
„Abfall“wiederverwenden
Viele Verpackungen können hervorragend zum Basteln, Spielen und Wiederverpacken verwendet werden. Nach der Renovierung sind noch Tapeten übrig? Nach dem letzten Nähprojekt ist der Stoff für weitere Artikel zu wenig? Nicht sofort in die Tonne damit. Kindergärten und Schulen freuen sich oft über solche Produkte zum Basteln und Malen. Und wenn alles nicht hilft und doch Abfall anfällt, dann darauf achten, dass die Verpackungen gut zu recyceln sind und vor allem in der richtigen Tonne landen.