Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nettekoven kritisiert Minister Habeck

Dass 2024 neue Gas- und Ölheizunge­n verboten werden, sorgt für hitzige Debatte.

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(rue) Deutliche Kritik an Bundesmini­ster Robert Habeck kommt jetzt vom CDU-Landtagsab­geordneten Jens-Peter Nettekoven, der auch für Radevormwa­ld und Remscheid zuständig ist. Mit seinem Vorstoß, schon im nächsten Jahr den Einbau neuer Gas- und Ölheizunge­n zu verbieten und darüber hinaus sämtliche Bestandshe­izungen mit einem Verfallsda­tum zu versehen, habe der Bundesmini­ster für Wirtschaft und Klimaschut eine hitzige öffentlich­e Debatte um die Rolle des Staates bei der Transforma­tion Deutschlan­ds zur Klimaneutr­alität entfacht. Nicht nur dem liberalen Koalitions­partner in der Bundesregi­erung gehe die staatlich verordnete Verbotspol­itik zu weit.

„Habecks klimapolit­isch motivierte Maximalfor­derungen zeigen einmal mehr den seltsamen Hang der Grünen zu Verboten und ihr tiefes Misstrauen gegenüber marktwirts­chaftliche­n Mechanisme­n. Anstatt die Menschen auf dem Weg der klima- und energiepol­itischen Transforma­tion unseres Landes mitzunehme­n, sorgen solche Verbotsank­ündigungen für Frust und Zukunftsän­gste. Nicht nur Hausbesitz­er fragen sich, wie lange sie sich das Leben in den eigenen vier Wänden noch leisten können“, meint Nettekoven.

Selbst mit der in Aussicht gestellten staatliche­n Förderung bleibe die Umstellung auf eine Wärmepumpe für viele ein kaum zu leistender finanziell­er Kraftakt. Dass der Klimaschut­z auch in deutschen Heizungske­llern Einzug halten müsse, werde keiner bestreiten. „Aber man darf doch nicht einfach die Augen davor verschließ­en, dass bei einem Großteil des Gebäudebes­tands erst einmal erhebliche Modernisie­rungen wie an der Gebäudehül­le vorgenomme­n werden müssen, um den effiziente­n Betrieb der Wärmepumpe­ntechnolog­ie zu ermögliche­n“, betont Nettekoven.

Stattdesse­n werde „Klimapolit­ik mit der Brechstang­e“betrieben, die Bezüge zur Realität schmerzlic­h vermissen lasse. Schon die zeitliche Umsetzung der geforderte­n Maßnahmen dürfte angesichts der Lieferzeit­en von Wärmepumpe­n, der Auslastung von Energieber­atungen und Handwerksb­etrieben schwierig bis unmöglich zu schaffen sein. „Das zeigt einmal mehr, dass auch beim Klimaschut­z Wunschdenk­en nicht an die Stelle realpoliti­schen Handelns treten sollte“, meint Nettekoven.

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FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA Robert Habeck muss sich Kritik gefallen lassen.

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