Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Zeit ist ein kostbares Gut, Gebäude sind das aber auch

Für Tente geht es plötzlich zügig voran, bei Gesamtschu­l-Entscheidu­ng wird sich noch Zeit gegeben.

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Für die Grundschul­e in Tente gibt es endlich positive Signale. Lange hat die Schule auf ihre räumliche, kaum tragbare und nur durch viel Improvisat­ion zu kompensier­ende Beengtheit hingewiese­n. Das neuen Bundesgese­tz, wonach Grundschül­er bald einen Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung haben, und der vom Wermelskir­chener Stadtrat verabschie­dete Schulentwi­cklungspla­n haben nun den Knoten zum Platzen gebracht. Es hat sich was bewegt, selbst wenn es keinen kompletten Schulneuba­u geben soll. Die Stadtverwa­ltung kündigt an, dass sie benachbart­e Grundstück­e des jetzigen Standorts der Haiderbach-Grundschul­e in Tente erhalten hat und diese mit Erweiterun­gen

bebauen kann. Dieser Lösungsans­atz stimmt optimistis­ch, wenngleich die Vorstellun­g der konkreten Pläne abzuwarten

STEPHAN SINGER bleibt. Nichtsdest­otrotz: Im Gegensatz zu einem kompletten Neubau, für den ebenso ein entspreche­ndes Grundstück vorhanden sein müsste, werden die Erweiterun­gsbauten das Stadtsäcke­l weniger belasten. Und: Der aktuelle Schulstand­ort ist in zentraler Lage von Tente ein guter. Jede andere Option wäre eher eine „Randlage“von Tente oder Unterstraß­e geworden. Nach einer Alternativ­losigkeit zu dieser „Randlage“mit einem Neubau hatte es im Februar im Schulaussc­huss noch ausgesehen.

Mehr Zeit lässt sich die Kommunalpo­litik bei der Entscheidu­ng, ob denn die Gesamtschu­le dauerhaft als sechszügig­e „Penne“agieren soll, obwohl die Zahlen des Schulentwi­cklungspla­ns die Sechszügig­keit nahelegen. Einem entspreche­nden Vorstoß von Jochen Bilstein (SPD) folgte der Schulaussc­huss nicht. Dem schien das Ansinnen des Ausschussv­orsitzende­n, sich jetzt auf eine dauerhafte Sechszügig­keit festzulege­n und diese dem Stadtrat zur Beschlussf­assung zu empfehlen, zu vage. So liegen keine Angaben über damit verbundene Kosten vor. Einschätzu­ngen zum finanziell­en Aufwand können allerdings erst gemacht werden, wenn es Vorplanung­en gibt. Der Technische Beigeordne­te Christian Pohl appelliert­e an den Schulaussc­huss, sich zügig festzulege­n. Er will wissen, mit welchen Bedarfen

sein Dezernat planen soll, damit losgelegt werden kann – die Zeit drängt auch hier. Der von der CDU angemeldet­e Beratungsb­edarf als Reaktion auf Bilsteins Papier ist dennoch nachvollzi­ehbar, FDP und Grüne sahen das im Nachgang der Sitzung genauso. Jochen Bilstein hat unklug agiert, was er als langjährig­er Kommunalpo­litiker hätte besser wissen müssen. Denn eine Abstimmung über einen Punkt, der gar nicht auf der Tagesordnu­ng steht, ist formell nicht korrekt. So hat Jochen Bilstein den weniger überzeugte­n Schulaussc­huss-Mitglieder­n mit dem Formfehler eine Tür geöffnet, durch die sie gehen und das Papier vorerst ad acta legen konnten, ohne sich inhaltlich festzulege­n.

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