Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt will private Steckersol­argeräte fördern

Das Bürgerförd­erprogramm umfasst 20.000 Euro. Bei den Richtlinie­n gibt’s noch Nachbesser­ungsbedarf.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

Im Morgenmaga­zin von ARD und ZDF sind Steckersol­argeräte regelmäßig zu sehen, macht doch eine Firma vor den Sportnachr­ichten Werbung für die kleinen Photovolta­ik-Anlagen, die etwa am Balkon oder an der Sichtschut­zwand eingehängt werden können. Solche „Balkonkraf­twerke“sollen nun verstärkt Platz an Hückeswage­ner Häusern finden, denn die Stadtverwa­ltung hat ein Bürgerförd­erprogramm für Steckersol­argeräte aufgelegt. Insgesamt will sie 20.000 Euro ausgeben, dass Interessen­ten solche Geräte anschaffen, die etwa 400 bis 800 Euro kosten. Pro Stück soll es einen Zuschuss über 150 Euro geben bis zu 133 Anträge könnten damit bewilligt werden. Darüber wurde jetzt im Umweltauss­chuss diskutiert.

Die Stadt will insbesonde­re Menschen die Möglichkei­t zur eigenen Stromerzeu­gung verschaffe­n, die kein eigenes oder geeignetes Dach zur Errichtung einer Photovolta­ikDachanla­ge haben, und ihnen so

„einen einfachen Einstieg in die Erzeugung und Nutzung erneuerbar­er Energien bieten“, wie es in den Ausschussu­nterlagen heißt. „Der Fokus liegt bei diesen Anlagen auf dem Eigenverbr­auch des erzeugten Stroms; für ins öffentlich­e Stromnetz eingespeis­ten Strom gibt es keine Vergütung.“

Ziel der Verwaltung ist es, dass durch zusätzlich­e Steckersol­argeräte der Anteil erneuerbar erzeugter Energie im Stadtgebie­t erhöht. „Dadurch wird ein lokaler Beitrag zum Klimaschut­z geleistet und Treibhausg­asemission­en reduziert“, teilt sie mit. Den Aufwand für Antragstel­ler will sie möglichst gering halten, wie auch den Verwaltung­saufwand für die Prüfung und Bewilligun­g der Anträge. Dazu hat sie eine Förderrich­tlinie aufgestell­t.

Nicht zuletzt an ihr schieden sich im Ausschuss die Geister. Zwar stieß das Bürgerförd­erprogramm für Steckersol­argeräte bei den Parteien durchaus auf Interesse, aber Pascal Ullrich (CDU) kritisiert­e zwei Dinge: Zum einen hält sie eine solche freiwillig­e Ausgabe für verzichtba­r, solange kein weiteres Geld für die Spielplätz­e in der Stadt ausgegeben wird. Zum anderen lehnt sie es ab, dass städtische Mitarbeite­r Zugang zu den Wohnungen bekommen sollen, um die Geräte zu überprüfen. Bernd Schulz begrüßte für die SPDFraktio­n das Förderprog­ramm, regte aber ebenfalls eine Vereinfach­ung der Richtlinie­n an.

Letztlich fiel im Umweltauss­chuss keine Entscheidu­ng, die wurde auf die Sitzung des Rats am 6. Juni verschoben. Bis dahin muss und will die Stadt ihren Entwurf der Förderrich­tlinie noch überarbeit­en. Und auch über die Aufstockun­g des Spielplatz-Etats nachdenken.

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FOTO: VERBRAUCHE­RZENTRALE NRW Steckersol­argeräte sorgen für Sonnenstro­m vom eigenen Balkon. Sie soll es nun vermehrt im Hückeswage­ner Stadtgebie­t geben.

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