Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Zauberhafte musikalische Zeitreise
Der Schulchor der Löwen-Grundschule unter Leitung von Tabea Husmann führte am Donnerstagabend vor mehr als 200 Zuschauer in der Schulaula ein Musical auf. Am Ende gab es einen riesigen Applaus für die kleinen Sänger.
Eine schöne Vorstellung: In der Zukunft erledigen Maschinen alle lästigen Aufgaben im Haushalt. Was jedoch passiert, wenn man Eier kochen will und bei der Kochwaschbügelspülmaschine aus Versehen auf den Bügel-Knopf drückt, wissen jetzt die Besucher des Schulchor-Konzerts der LöwenGrundschule. 26 Kinder hatten das Musical „Die unglaubliche Reise mit der Zeitmaschine“in nur vier Monaten einstudiert und am Donnerstagabend in der schuleigenen Aula professionell vorgetragen.
Mit ihren Liedern und Sprechrollen nahmen sie die Zuschauer mit durch die verschiedenen Zeiten, trafen auf Cowboys und Roboter, verwandelten sich in Urzeit-Fische, begegneten Hippokrates im alten Griechenland oder erhielten Besuch von zwei Marsmännchen. Chorleiterin Tabea Husmann hatte es wieder einmal geschafft, bei den Kindern die Begeisterung für die Musik und das Singen zu wecken, was bei den mehr als 200 Zuschauern bestens ankam. Zum Ende der Aufführung gab es einen entsprechend großen Applaus für diese Leistung. Claudia Sträter zeigte sich ebenfalls begeistert: „Ich schätze die Arbeit von Frau Husmann ganz besonders. Es gehört Herzblut dazu – davon hat sie ganz viel“, sagte die Schulleiterin.
Viel Zeit zum Üben war der Schulchor-AG nicht geblieben, da erst im Januar mit Verspätung das Weihnachtsmusical aufgeführt worden war. Seitdem bereitete sich der Schulchor auf die neuen Stücke vor. „Durch die Feiertage sind viele Proben ausgefallen, daher haben wir vor dem Auftritt noch sechs Zusatzproben eingelegt“, berichtete die Chorleiterin. Dass die Generalprobe am Vortag „richtig gut geklappt“hatte, war jedoch kein schlechtes Omen, denn auch die Aufführung gelang bestens.
Mit der Unterstützung vieler Helfer und der Eltern, allen voran Michaela
Bosbach und Silvia Langenfeld, wurde das realistische Bühnenbild eines Dachbodens mit antiken Schätzen, einem Skelett und vielen künstlichen Spinnweben geschaffen. Hier fanden die Hauptdarsteller Maryse und Mathilda die Zeitmaschine „Timy“die von Mats Emil gesprochen wurde. Mit Unterstützung des Publikums und dem Zeitreise-Spruch „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, lasst uns in die Zeiten fliegen“begannen die rasanten Sprünge in die Vergangenheit und Zukunft.
Auf jede gespielte Bühnenszene folgten passende Lieder wie „Ich komm vom Mars“, „Die Cowboys von der Texas-Ranch“oder „Die Kochwaschbügelspülmaschine“. 18 Solisten sangen mit ihren tollen Stimmen mutig in die Mikrofone. Den meisten Text hatten aber mit Abstand die Hauptdarsteller zu lernen. „Ich habe mir den Text ganz oft
durchgelesen und dann mit meiner Mama gelernt“, berichtete Mathilda (9) in der Pause. Von den Technikern wurde sie für ihren Auftritt mit einem professionellen Headset ausgestattet.
Emily hatte ihren großen Auftritt neben dem Chor erst im zweiten Teil der Aufführung. In der Pause stärkte sich die Zehnjährige mit einem Butterbrot, bevor sie sich mittels Bettlaken
und Sandalen in den griechischen Arzt und Lehrer Hippokrates von Kos aus der Zeit um 400 v. Chr. verwandelte. Die Zweitklässler Eleni und Chiara nutzten die Pause auf dem Schulhof mit Laufen und Trampolinspringen. „Wir sammeln unsere Power wieder ein“, sagten die Mädchen gutgelaunt und trotz der Aufregung, die ein konzentrierter Auftritt vor so einem großen Publikum
mit sich bringt.
Einen großen Anteil an der bühnenreifen Aufführung hatten Boas Mohncke und Cornelius Vogel, die sich um die Technik kümmerten – vom Einspielen der Begleitmusik und der Hintergrundgeräusche über das Aussteuern der Mikrofone bis hin zu den Lichteffekten. Dazu hatten sie lange Ablauflisten ausgearbeitet. Da auch die Tochter von Cornelius Vogel zur Schulchor-AG zählte, war der Einsatz für den Familienvater doppelt spannend. „Wir sind beide aufgeregt“, verriet er lachend.
Mit dem zu Herzen gehenden Lied „Wir sind Kinder dieser Erde“und einer flotten Zugabe endete die Musicalaufführung. Da Tabea Husmann zwei Aufführungen pro Jahr plant, hat sie bereits Ideen für ein neues Weihnachtsmusical. Mit den Proben dafür soll nach den Sommerferien begonnen werden.