Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Meckerer sorgen für Verstimmung
Nachdem es vor, während und nach dem „Hüttenzauber“viel Kritik – häufig der unsäglichen Sorte – gegeben hatte, haben die Hauptorganisatorinnen in einem Facebook-Eintrag ihren möglichen Rückzug angekündigt.
HÜCKESWAGEN Die Resonanz auf den Facebook-Post von Monika Zöller und Andrea Poranzke von Sonntagabend fällt – bis auf wenige Ausnahmen – positiv aus. Die Geschäftsführerinnen des Stadtmarketingvereins „Wir sind Hückeswagen“(WsH), die den „Hüttenzauber“in den vergangenen Wochen gewissermaßen im Alleingang auf die Beine gestellt hatten, erhielten jede Menge Lob und Zuspruch. „Nehmt euch das nicht so zu Herzen“, ist da etwa zu lesen. „Lasst euch nicht unterkriegen.“„Ich möchte mich für den tollen Hüttenzauber bedanken.“Oder: „Ein ganz großes Danke.“
Solche Einträge dürften den beiden Organisatorinnen gefallen haben. Und mittlerweile ist die heiße Wut vom Wochenende auch deutlich abgekühlt. Dennoch lassen es Monika Zöller und Andrea Poranzke derzeit noch offen, ob sie auch im nächsten Jahr die Organisation des Hückeswagener Weihnachtsmarkts übernehmen werden.
Was war passiert ? Zum einen bemängeln beide im Gespräch mit unserer Redaktion die fehlende Unterstützung. Sie hätten die Organisation allein gestemmt, berichten sie. Daher wünschen sich Zöller und Poranzke vor allem mehr Hückeswagener, die sich im Arbeitskreis für den Weihnachtsmarkt engagieren und die auch bei der Organisation mithelfen würden. „Das müssen ja nicht nur Mitglieder aus dem Einzelhandel sein, die beruflich sehr eingespannt sind“, sagt Andrea Poranzke. „Das könne jeder Hückeswagener sein – „gerne auch die ewigen Meckerer“. Neue Ideen seien jederzeit willkommen, versichert Monika Zöller.
Zum anderen bekam das Duo immer wieder Kritik ab – etwa weil Stände nicht aufgebaut worden waren oder Teilnehmer früher abgebaut hatten. In ihrem Facebook-Post und im Gespräch mit der Redaktion geben sie die Gründe dafür an: Ein Aussteller etwa musste wegen Corona
absagen, ein anderer wegen Grippe. Das Wetter am Samstag war eine mittlere Katastrophe, weswegen vor allem im Island viele Stände erst gar nicht auf- oder frühzeitig wieder abgebaut wurden. Vor allem der Sturm sorgte für „verwehte“Pavillons.
Ein Aussteller hatte sich einfach auf einen anderen Platz gestellt als zugewiesen – was auf dem Standplan am Wilhelmplatz eben dann so nicht abzulesen war. Und ein Aussteller sei unfreundlich zu den Kunden gewesen. „Aber dafür können wir nichts“, stellen die Organisatorinnen klar. Angegangen wurden sie von manchen Besuchern dennoch.
„Wir waren von Freitagmittag bis späten Sonntagabend fast durchgehen im Einsatz“, berichtet Monika Zöller. Der letzte Anruf sei am Sonntag
um 23.15 Uhr eingegangen. Auf der Facebook-Seite von WsH schreiben sie daher: „Wir werden unter diesen Umständen keinen Hüttenzauber mehr organisieren. Alle, die sich über Facebook und Instagram und auch vor Ort beschwert haben, können gerne die Organisation des Hüttenzaubers übernehmen. Vielleicht werden diese Personen erfolgreicher sein als wir.“Beide zeigen sich auch zwei Tage nach Ende des Weihnachtsmarkts noch sehr enttäuscht und bestätigen, dass sie die Kritik sehr persönlich nehmen.
„Der Hüttenzauber liegt uns am Herzen, und wir machen das mit Herzblut“, versichert Andrea Poranzke. Beide sind sich sicher, dass es auch in 2024 wieder einen solchen geben wird. Klar ist momentan nur nicht, wer den Weihnachtsmarkt dann veranstaltet. Die Frage soll sich laut Zöller und Poranzke im ersten Quartal 2024 klären, wenn das Thema im Arbeitskreis aufgegriffen wird. Beide lassen aber durchblicken, dass auch ein externer Veranstalter das Ganze übernehmen könnte. „Das dürfte dann aber teurer werden und hätte weniger Charme“, ist sich Monika Zöller sicher.
Beide betonen, dass konstruktive Kritik durchaus erwünscht ist. So sind bei ihnen auch einige Vorschläge eingegangen, wie der Hüttenzauber 2024 besser werden kann. Aber diese „ewige Meckerer“haben beiden Frauen letztlich den Nerv geraubt – „und unsere Motivation kaputtgemacht.“