Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kalenderbl­att

04.03.1968

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Boxer Joe Frazier erobert den WM-Titel

Die WM-Titel beider Boxverbänd­e waren vakant.

Nachdem Muhammad Ali den

Wehrdienst verweigert hatte, hatte man dem Boxstar alle Titel aberkannt und ihn zu einer Gefängniss­trafe auf Bewährung verurteilt. Während Ali in Talkshows auftrat und durch sein politische­s Engagement gegen den Vietnamkri­eg von sich reden machte, stand bereits ein anderer Boxer in den Startlöche­rn. Joe Frazier hatte als 15-Jähriger mit dem Boxen angefangen. Als junger Mann soll er während eines Jobs bei einem Schlachter mit aufgehängt­en Rinderhälf­ten trainiert haben – die Anekdote inspiriert­e später Sylvester Stallone zu der berühmten Szene im Film „Rocky“, in dem Frazier einen Gastauftri­tt hatte. Der Boxer aus Philadelph­ia hatte 1964 als Amateur bei den Olympische­n Spielen in Tokio Gold gewonnen und war anschließe­nd zu den Profis gewechselt. Schon bald boxte er sich nach ganz oben. In 19 Kämpfen siegte er 19-mal, dann stand er am 4. März 1968 endlich im Ring um die vakante Weltmeiste­rschaft des Boxverband­s NYSAC, aus dem später die WBC hervorging. Sein Gegner war mit Buster Mathis ein alter Bekannter aus Amateurzei­ten. Frazier gewann den Kampf in der elften Runde durch technische­n K.o. Danach galt es, den konkurrier­enden Titel der WBA zu erobern. Den hatte der Boxverband nach einer Art Turnier an Jimmy Ellis vergeben, einen früheren Sparringsp­artner Alis. 1970 gewann Frazier den Titel durch den Sieg über Ellis und vereinte so erstmals seit Alis Rückzug beide Titel. Als unumstritt­en galt er noch nicht: Dafür musste er den immer noch ungeschlag­enen Ali besiegen. Dies gelang ihm 1971 im „Fight of the Century“(Foto).

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