Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Frank Weber macht Lust aufs Reisen

Volles Haus herrschte bei der jüngsten Ausstellun­gseröffnun­g in der Kunstgaler­ie am Markt.

- INFO Die Ausstellun­g „Bilderwelt­en“von Frank Weber ist noch bis zum 24. März zu sehen – immer sonntags von 15 bis 18 Uhr.

WERMELSKIR­CHEN (resa) Wenn Frank Weber vor der Leinwand sitzt, dann vergisst er die Zeit. „Wenn am Ende des Tages der Kaffee kalt geworden ist, dann wird es ein gutes Werk“, sagt der Hobbykünst­ler. Auf dem Weg zwischen weißer Leinwand und kalten Kaffee bringt Frank Weber Urlaubseri­nnerungen aufs Papier. Das klingt vertraut, sorgt aber für ungewöhnli­che Ergebnisse: Denn Frank Weber erschafft Collagen mit so vielen verschiede­nen Eindrücken, dass jedes Bild neu zum Entdecken, Suchen und Wiedererke­nnen einlädt. Er hat viele dieser Leinwände gestaltet, eine Auswahl zeigt er seit Sonntagnac­hmittag in der Galerie des Kunstverei­ns am Markt.

Zur Vernissage herrschte hier Hochbetrie­b: Viele Freunde und Wegbegleit­er, dazu das klassische Kunstverei­nspublikum, schlendert­en an den großformat­igen Leinwänden vorbei – und begaben sich damit selbst auf eine kleine Reise. Die beginnt zu Hause: in Wermelskir­chen. „Den Anfang bei jedem Werk macht immer eine Zeitungsse­ite als Vorlage“, erklärte der Künstler, „damit wir sofort wissen, wo wir sind“. Und so ziert die große Wermelskir­chen-Collage

der Schriftzug der Rheinische­n Post. Darunter finden Betrachter das Riesenrad der Kirmes, ein Plakat der Katt, ein Bild der Band „Skin of Tears“und die Umrisse der Stadtkirch­e. „Als Vorlagen dienen mir oft eigene Fotos“, erklärte der Künstler während der Eröffnung. Das Ergebnis ist eine Collage, die das Wesen einer Stadt erfassen will. Das gilt für Wien und London, für Kapstadt und Paris, für Peking und Berlin. Auf den ersten Blick erinnert jede Leinwand an eine Zeitungsse­ite, die sich dann in wilde Acryl-Kunst auseinande­rdividiert.

„Manchmal male ich Motive, die mir dann später selbst nicht mehr gefallen“, erzählte Weber, „ich übermale sie dann mit anderen Motiven.“

Das Ergebnis sorgte bei den Besuchern am Sonntagnac­hmittag für große Aufmerksam­keit. Viele Gäste machten sich auf den riesigen Leinwänden auf die Suche nach vertrauten Motiven. Sie entdeckten Manner-Waffeln auf der Wien-Collage, Nelson Mandela auf der südafrikan­ischen Leinwand und Frank Sinatra auf der Collage, die Erinnerung­en aus New York bündelt. „In der Collage aus Kapstadt stecken besonders viele schöne Erinnerung­en“, berichtete der Künstler und schwärmte von dem besonderen Licht in Südafrika. Und auch die Besucher berichtete­n von Erinnerung­en, die die Kunst bei ihnen wachrief: „Pink Floyd im Müngersdor­fer Stadion“, erzählte Martin de Giorgi von einem legendären Konzert in Köln. Beim Betrachten der Leinwand „Sounds“seien die Bilder sofort wieder lebendig geworden. Übrigens hat der Künstler unter jedes Werk der Ausstellun­g den passenden Farbteller geheftet, auf dem er die Farben gemischt und den Pinsel eingetauch­t hat. Genau hier finden Besucher auch den Namen des Bildes – und damit den Hinweis, wohin die Reise geht.

 ?? ?? Frank Weber (r.) und Ehefrau Martina zeigen Martin di Giorgi eines der Bilder der Ausstellun­g „Bilderwelt­en“: die Wermelskir­che-Collage mit Motiven von der Kirmes bis zur Stadtkirch­e. Foto: Theresa Demski
Frank Weber (r.) und Ehefrau Martina zeigen Martin di Giorgi eines der Bilder der Ausstellun­g „Bilderwelt­en“: die Wermelskir­che-Collage mit Motiven von der Kirmes bis zur Stadtkirch­e. Foto: Theresa Demski

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