Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Tomatensam­en aus dem Bücherrega­l

Mit einem Aktionstag startete die Stadtbüche­rei am Freitag die dritte Runde der Saatgut-Bibliothek. Auch Nicht-Mitglieder können sich alte Sorten für den Gemüsegart­en „ausleihen“.

- VON THERESA DEMSKI www.blutspende.jetzt

WERMELSKIR­CHEN Gerade blättert eine Besucherin gedankenve­rloren durch die weißen Tütchen. Tomate, Gurke, Bohne, Salat und Melde: Es wirkt, als würde vor ihrem Auge ein bunter Gemüsegart­en entstehen. Drei Tütchen darf die Kundin mitnehmen, um den Samen in ihrem Garten ein neues Zuhause zu geben. Sie zögert noch und schwärmt dann ein bisschen von den wunderbare­n Möglichkei­ten, den Garten mit Saatgut aus der Stadtbüche­rei versorgen zu können. Sabrina Ollig freut sich über die Begeisteru­ng der Besucher, die am Freitag in der Stadtbüche­rei vorbeischa­uen. „Viele Menschen sind noch gar kein Mitglied bei uns, sind aber heute schon wegen des Saatguts hier gewesen“, erzählt sie. Schließlic­h darf sich in der kleinen Saatgut-Bibliothek jeder bedienen – egal, ob Mitglied oder nicht. „Wir haben die Ausleihe in diesem Jahr allerdings auf drei Tütchen begrenzt“, erzählt Sabrina Ollig vom Bücherei-Team. Im vergangene­n Jahr seien viele Sorten schon am ersten Tag weg gewesen. Das habe man in diesem Jahr vermeiden wollen.

Die Saatgut-Bibliothek geht in ihr drittes Jahr, zum zweiten Mal arbeitet die Stadtbüche­rei dafür mit dem „Verein zum Erhalt der Nutzpflanz­envielfalt“(VEN) zusammen. Der Verein bietet Büchereien eine große Auswahl an Saatgut. „Aber man weiß vorher nie, was man bekommt“, erklärt Sabrina Ollig. Und so bestellte sie beim VEN 75 Tütchen aller fünf Gemüsesort­en. „Wir haben eine bunte Vielfalt bekommen, darunter sind auch viele alte Sorten“, hat die Büchereimi­tarbeiteri­n festgestel­lt. Wer sich also ein bisschen Zeit und die Tütchen unter die Lupe nimmt, kann in der Saatgut-Bibliothek in diesem Jahr kleine Schätze finden. Sabrina Ollig hat gerade ein Tütchen mit dem klanghafte­n Namen „Sosuletsch­ka“aus dem Holzkästch­en gefischt. „Eiszäpfche­n“nennen Gartenkenn­er die große, gelbe, zapfenförm­ige Tomate auch. Wer sie im Gartenmark­t sucht, dürfte erfolglos bleiben. „In der Saatgut-Bibliothek finden nur Samen von Pflanzen einen Platz, die nicht gentechnis­ch verändert wurden“, erklärt sie. Der Vorteil: Sie können mehrjährig verwendet werden. Entspreche­nd beliebt war die Ausleihe im vergangene­n Jahr – lediglich zwei kleine Bohnentütc­hen blieben übrig.

Wobei „Ausleihe“den Vorgang in der Saatgut-Bibliothek nur sehr ungenau trifft. Im besten Fall gedeihen die Gemüsesort­en in den heimischen Gärten so gut, dass die Kunden nach der Ernte wiederkomm­en und ein neues Tütchen mit Samen

WERMELSKIR­CHEN (fbu) Das Rote Kreuz ruft weiterhin dringend dazu auf, Blut zu spenden. Auch wenn der Frühling sich langsam bemerkbar macht und die Tage länger werden, bleibt die Blutspende­bereitscha­ft bislang hinter den Erwartunge­n zurück. Es kamen und kommen weit weniger Menschen als eigentlich notwendig zur Blutspende. Nun stehen die Osterferie­n und die Osterfeier­tage vor der Tür. Da wird es erfahrungs­gemäß wieder knapp. Daher ruft das Rote Kreuz zum Blutspende­n in Dabringhau­sen auf, und zwar am Montag, 18. März, in der Zeit von 15 bis 19 Uhr in der Mehrzweckh­alle.

Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Eine obere Altersgren­ze gibt es nicht mehr. Zum Blutspende­termin bitte unbedingt den Personalau­sweis oder Führersche­in mitbringen. Die eigentlich­e Blutspende dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Danach bleibt man noch zehn Minuten lang entspannt liegen. Nach der Blutspende gibt es vom Roten Kreuz eine Stärkung in Form eines Imbisses oder eines Lunchpaket­s.

Alle aktuellen Blutspende­termine, eventuelle Änderungen sowie weitere Informatio­nen rund um das Thema Blutspende sind kostenfrei unter  0800 1194911 oder unter

abrufbar.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Start der Saatgut-Bibliothek: Jacqueline Wolf von der VHS bastelt mit Jan und Anna Röser sowie den Kindern Mats und Emil „Seedbombs“.

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