Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die Angst im Abstiegska­mpf geht um

Handball: Nächste Pleite für die Bergischen Panther in der 3. Liga. HGR muss sich in der Regionalli­ga geschlagen geben.

- VON PETER KUHLENDAHL 3. Liga: Bergische Panther – TV Homburg 23:29 (11:11). Tore: Kämper (5/1), Bleckmann (4), Wöstmann (3/1), Reinarz, Görgen, Jünger, J. Blum, T. Blum (je 2), Wolter (1). Regionalli­ga: OSC Rheinhause­n – HG Remscheid 33:29 (18:13). Tore

Im Abstiegska­mpf braucht man starke Nerven. Und man muss Abstiegska­mpf auch können. Die Panther, die seit ihrer Zugehörigk­eit in der 3. Liga noch nie um den Klassenerh­alt bangen mussten, brachten diese beiden Tugenden, wenn einem das Wasser immer mehr bis zum Hals steht, am Samstagabe­nd in der heimischen Max-Siebold-Halle nicht auf die Platte. „Es ist aktuell schwierig“, lauteten unisono die ersten Reaktionen von Coach Marcel Mutz und von CoTrainer Jens Reinarz, der sich in der Schlusspha­se selbst noch einmal ins Getümmel stürzte, aber auch nichts mehr retten konnte.

„Es ist aktuell schwierig“Marcel Mutz Panther-Coach

Schwierig war es zunächst für beide Mannschaft­en. Auch den Gästen aus dem Saarland, die trotz ihrer Ausnahmekö­nner im Team tief im Abstiegska­mpf stecken, merkte man die Verunsiche­rung an. So war zu erklären, dass nach zehn Minuten alle verwundert auf die Anzeigenta­fel schauten und dort nur einen 3:3-Zwischenst­and erblickten. Es war das Resultat von zum Teil haarsträub­enden Fehlern in der Offensive. Die Angst im Abstiegska­mpf ging um.

Davon befreiten sich die Homburger dann mehr und mehr. Sie setzten sich nach 18 Minuten zumindest auf 6:3 ab. Die Panther blieben zehn Minuten ohne eigenen Treffer. In dieser Zeit vergab Jonas Kämper auch einen Siebenmete­r. Erst als David Bleckmann zum zum 4:6 traf (19.), wendete sich das Blatt. Allerdings versäumten es die Gastgeber, trotz zwischenze­itlichen Führungen zur Pause die Nase vorn zu haben.

Die Anfangspha­se nach dem Seitenwech­sel erinnerte dann an den Beginn des Spiels. Erneut dauerte es fünf Minuten, ehe der erste Treffer fiel. Allerdings bekamen die Panther Oberwasser. Jonas Kämper stellte zwischenze­itlich auf 15:13 (39.), Joel Jünger auf 16:14 (40.).

Doch was dann passierte, ließ alle Beteiligte­n ratlos zurück. Die Gastgeber leisteten sich einen Bock nach dem anderen. Und die nutzte insbesonde­re Ex-Bundesliga­spieler Yves Kunkel nun gnadenlos aus, und nach 46 Minuten hatten sich die Homburger auf 20:17 abgesetzt. „Wenn man solche Fehler macht, kann es nur Kopfsache sein“, versuchte Reinarz eine Erklärung.

Den Kampf, die Einstellun­g und den Willen konnte man in der Folge zwar keinem absprechen. Aber das reichte einfach nicht. Auch der taktische Schachzug, es mit dem siebten Feldspiele­r zu versuchen, brachte nichts. Im Gegenteil: Die Homburger kamen zu Treffern aus der eigenen Hälfte. Und die Köpfe der Panther gingen endgültig nach unten.

Apropos Köpfe. Wie die jetzt frei werden sollen, weiß aktuell keiner.

Am Freitagabe­nd geht es nun zur nächsten schwierige­n Aufgabe nach Köln. Und die direkte Konkurrenz im Kampf um den Klassenerh­alt aus Aldekerk, Dansenberg und Düsseldorf konnte am Samstag punkten.

Ihre zweite

Niederlage in Folge mussten die Remscheide­r am Sonntagnac­hmittag in Duisburg hinnehmen. Damit hat sich die HGR aus dem Titelrenne­n erst einmal verabschie­det.

Nachdem die Partie in den ersten Minuten ausgeglich­en war, zogen die Gastgeber davon und hatten sich nach 13 Minuten auf 8:3 abgesetzt. Diesen Rückstand konnte die HGR bis zur Pause nicht mehr verkürzen. „Wir hatten in dieser Phase einfach zu viele Probleme in der Abwehr“, erklärte Trainer Nelson Weisz.

Nach dem Wechsel wuchs der Vorsprung des OSC Rheinhause­n zunächst weiter an. Als sich die Gastgeber nach 45 Minuten auf 28:20 abgesetzt hatten, war die Vorentsche­idung gefallen. Am Ende konnten die Remscheide­r allenfalls noch ein wenig Kosmetik betreiben. Zu mehr reichte es nicht.

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FOTO: MICHAEL SIEBER Auch Panther-Rückraumsp­ieler Jonas Kämper biss sich in der Max-Siebold-Halle an der Homburger Abwehr immer wieder die Zähne aus.

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