Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Im Gebäudemanagement der Stadt „knirscht’s“personell
HÜCKESWAGEN Die personelle Lage gerade im Gebäudemanagement der Stadtverwaltung ist prekär. Das machte jetzt dessen Leiter Dieter Klewinghaus im Bauausschuss deutlich – und er lieferte die Begründung gleich mit: „Wir hatten noch nie so viele Projekte gleichzeitig zu betreuen, wie jetzt.“Das wirkt sich auch auf die aktuellen Großprojekte aus – abgesehen von Klewinghaus sind fünf Architekten und ein Techniker für den Neubau des Feuerwehrhauses, die Sanierung der Hauptschulturnhalle samt Sanierung und Anbau der Sportplatz-Kabinen sowie der Erneuerung des Kunstrasens an der Schnabelsmühle, die Vorbereitung für die Sanierung der Montanusschule, den OGS-Neubau an der Grundschule Wiehagen (womöglich in Verbindung mit dem Bau einer neuen Dreifachturnhalle) und den Schloss-Umbau inklusive des Umbaus der Verwaltungsräume im ersten Stock des Bürgerbüros am Bahnhofsplatz eingesetzt.
Letzterer soll eigentlich die Gebäudeunterhaltung leiten. Seit einigen Wochen wird er unterstützt von einer neu eingestellten Projektleiterin, die laut Klewinghaus jedoch erst noch eingearbeitet werden muss. „Das technische Personal ist mit den aktuellen Projekten derzeit komplett ausgelastet“, sagte Klewinghaus. Auf der abzuarbeitenden Liste stehen zudem künftige Projekte wie die Sanierung oder Neubauten der Feuerwehrgebäude Straßweg, Holte und Herweg, die OGS an der Förderschule, die Sanierung der Realschule, der Neubau des Friedhofsgebäudes samt Umnutzung der ehemaligen Katholischen Grundschule, die Flüchtlingsunterbringung und die Starkregenvorsorge. Die mögliche neue Dreifachturnhalle, die nach dem CDU-Antrag nun eventuell nahe der Grundschule Wiehagen gebaut wird, was im Bauausschuss noch kein Thema war, könnte dann von einer Projektleiterin mitbetreut werden.
Für den Hallenbad-Neubau konnte mangels baufachlichen Personals im Gebäudemanagement nicht die gleiche Vergabestrategie mit selbst beauftragtem Planungsteam und Vergabe an einen Generalunternehmer umgesetzt werden, wie bei der Löwen-Grundschule oder der Feuerwehr. Darauf verwies Klewinghaus im Ausschuss einmal mehr. Daher wurde die Leiterin des Betriebes Freizeitbad, Michaela Garschagen, als Projektleiterin bestimmt. „Sie verfügt über die nutzungsseitige Kompetenz“, heißt ein den Sitzungsunterlagen. Das Projekt soll nun mit einem Projektsteuerer (ein externes Planungsbüro) an einen Totalübernehmer vergeben werden, um möglichst viele Leistungen extern zu vergeben. Letzterer übernimmt das gesamte Projekt inklusive Planung, Bauantrag, Ausführungsplanung und die Bauarbeiten.
Doch auch in diesem Fall bleibt die Verwaltung nicht untätig. Der Leiter des Gebäudemanagements stellte klar, dass selbst bei der Übertragung des kompletten Leistungsbildes an ein externes Architekturbüro der Aufwand für den Bauherren – in diesem Fall die Stadt – bei etwa 30 Prozent des Stellenbedarfs der Verwaltung verbleiben wird.