Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Karthausen II – Politik votiert für die Variante C
In einer weiteren Sitzung soll nun ein Projekt für „kleines, smartes Bauen“vorgestellt werden.
RADEVORMWALD Die Strukturplanung des zweiten Bauabschnitts von Karthausen stand nun auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Dabei votierte die Politik unter den drei vorgestellten Varianten für das Konzept C. „Es gab eine breite Mehrheit“, berichtet der Ausschussvorsitzende, Jürgen Fischer (CDU). Diese Variante sieht die Aufteilung in mehrere Quartiere vor. Die SPD-Fraktion hatte beantragt, dass in dem mittleren Bebauungsstreifen die Grundstücke kleiner zugeschnitten werden. Dort sollen nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten neue Wohnformen entstehen, die unter dem Begriff „Kleines, smartes Bauen“bekannt sind.
„Dazu wird es am 10. April eine weitere Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses
geben“, kündigt Jürgen Fischer an. Dann soll den Politikern in Radevormwald ein Projekt aus dem münsterländischen Nordkirchen vorgestellt werden, wo diese neuen Wohnformen bereits ausprobiert wurden.
Die SPD hatte sich bereits im Zusammenhang mit dem ersten Bauabschnitt dafür ausgesprochen, nicht nur größere Einfamilienhäuser auf dem neuen Baugebiet anzusiedeln, sondern auch Wohnformen für Menschen, die nicht über ein üppiges Budget verfügen. Die Fraktion der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) hatte sich ebenfalls im Vorfeld der Sitzung dafür starkgemacht. Mit großer Besorgnis sehe die Fraktion die Entwicklung bei bezahlbarem Wohnraum in Radevormwald, erklärt der Fraktionsvorsitzende Bernd-Eric Hoffmann: „Viele Wohnungen werden in den nächsten Jahren aus der Sozialbindung fallen.“
Leider stellten sich die Radevormwalder Politik und Verwaltung zurzeit nicht zukunftsorientiert dazu auf. Wohngebiete würden mit deutlicher Priorisierung von Einfamilienhäusern
geplant. „Dies ist auch unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Stadtentwicklung für alle Bürgerinnen und Bürger nicht zielführend“, kritisiert Hoffmann. „Aus diesem Grund ist die UWG-Fraktion der Auffassung das in jedem
Baugebiet die Möglichkeit für die Errichtung von Sozialwohnungen geschaffen werden muss. Das soll erstmals durch die Reservierung von Baugrundstücken in Karthausen II geschehen.“Um Investoren zu finden, sollen diese Grundstücke von der Verwaltung besonders beworben werden. „Dabei ist uns bewusst das der soziale Wohnungsbau in Deutschland zurzeit nicht ausreichend vorangetrieben wird“, erklärt Hoffmann.
In der Sitzung am 10. April soll auch über diesen Antrag der UWG beraten werden, der laut Fischer zu kurzfristig vor der jüngsten Sitzung eingetroffen war. Außerdem wird die Verwaltung bis dahin eine Beschlussvorlage zum neuen Handlungsleitfaden für die Ansiedlung von Solarparks vorlegen. Dieser auf Kreisebene erstellte Leitfaden war jüngst vorgestellt worden.