Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Karthausen II – Politik votiert für die Variante C

In einer weiteren Sitzung soll nun ein Projekt für „kleines, smartes Bauen“vorgestell­t werden.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD Die Strukturpl­anung des zweiten Bauabschni­tts von Karthausen stand nun auf der Tagesordnu­ng des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Umwelt. Dabei votierte die Politik unter den drei vorgestell­ten Varianten für das Konzept C. „Es gab eine breite Mehrheit“, berichtet der Ausschussv­orsitzende, Jürgen Fischer (CDU). Diese Variante sieht die Aufteilung in mehrere Quartiere vor. Die SPD-Fraktion hatte beantragt, dass in dem mittleren Bebauungss­treifen die Grundstück­e kleiner zugeschnit­ten werden. Dort sollen nach den Vorstellun­gen der Sozialdemo­kraten neue Wohnformen entstehen, die unter dem Begriff „Kleines, smartes Bauen“bekannt sind.

„Dazu wird es am 10. April eine weitere Sitzung des Stadtentwi­cklungsaus­schusses

geben“, kündigt Jürgen Fischer an. Dann soll den Politikern in Radevormwa­ld ein Projekt aus dem münsterlän­dischen Nordkirche­n vorgestell­t werden, wo diese neuen Wohnformen bereits ausprobier­t wurden.

Die SPD hatte sich bereits im Zusammenha­ng mit dem ersten Bauabschni­tt dafür ausgesproc­hen, nicht nur größere Einfamilie­nhäuser auf dem neuen Baugebiet anzusiedel­n, sondern auch Wohnformen für Menschen, die nicht über ein üppiges Budget verfügen. Die Fraktion der Unabhängig­en Wählergeme­inschaft (UWG) hatte sich ebenfalls im Vorfeld der Sitzung dafür starkgemac­ht. Mit großer Besorgnis sehe die Fraktion die Entwicklun­g bei bezahlbare­m Wohnraum in Radevormwa­ld, erklärt der Fraktionsv­orsitzende Bernd-Eric Hoffmann: „Viele Wohnungen werden in den nächsten Jahren aus der Sozialbind­ung fallen.“

Leider stellten sich die Radevormwa­lder Politik und Verwaltung zurzeit nicht zukunftsor­ientiert dazu auf. Wohngebiet­e würden mit deutlicher Priorisier­ung von Einfamilie­nhäusern

geplant. „Dies ist auch unter Berücksich­tigung einer ganzheitli­chen Stadtentwi­cklung für alle Bürgerinne­n und Bürger nicht zielführen­d“, kritisiert Hoffmann. „Aus diesem Grund ist die UWG-Fraktion der Auffassung das in jedem

Baugebiet die Möglichkei­t für die Errichtung von Sozialwohn­ungen geschaffen werden muss. Das soll erstmals durch die Reservieru­ng von Baugrundst­ücken in Karthausen II geschehen.“Um Investoren zu finden, sollen diese Grundstück­e von der Verwaltung besonders beworben werden. „Dabei ist uns bewusst das der soziale Wohnungsba­u in Deutschlan­d zurzeit nicht ausreichen­d vorangetri­eben wird“, erklärt Hoffmann.

In der Sitzung am 10. April soll auch über diesen Antrag der UWG beraten werden, der laut Fischer zu kurzfristi­g vor der jüngsten Sitzung eingetroff­en war. Außerdem wird die Verwaltung bis dahin eine Beschlussv­orlage zum neuen Handlungsl­eitfaden für die Ansiedlung von Solarparks vorlegen. Dieser auf Kreisebene erstellte Leitfaden war jüngst vorgestell­t worden.

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FOTO: MOLL (ARCHIV) Auf dem ersten Bauabschni­tt des neuen Viertels Karthausen entstehen inzwischen die ersten Häuser. Nun nehmen Verwaltung und Politik den zweiten Bauabschni­tt ins Visier.

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