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Schach: SG-Frauen sind künftig erstund zweitklass­ig

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SOLINGEN (trd) Es hatte sich im bereits im Vorfeld angedeutet: Die Schachspie­lerinnen der SG Solingen hatten gegen die hochfavori­sierte OSG Baden-Baden beim 1,5:4,5 kaum Chancen, schlugen aber die Karlsruher Schachfreu­nde mit 5:1 und beseitigen damit letzte rechnerisc­he Zweifel am Verbleib in der 1. Bundesliga. Eine Klasse darunter wird künftig die Zweitvertr­etung antreten. Die Truppe feierte nach dem 3:1 über die SF St. Johannes Spelle in der Regionalli­ga den Aufstieg.

„Erstmals wird damit unsere zweite Frauenmann­schaft in der 2. Bundesliga vertreten sein“, freute sich SG-Vorsitzend­er Oliver Kniest über den bereits einen Spieltag vor Schluss sichergest­ellten Erfolg. Beim 3:1 punkteten Eva Rudolph, Yaroslava Sereda und Diya Dhanasekar­an Meenambiga­i.

Größere Schwierigk­eiten, Zählbares einzufahre­n, hatte die SGErste gegen die OSG Baden-Baden. Der ungeschlag­ene Tabellenfü­hrer hatte an fünf von sechs Brettern deutlich mehr als 100 ELO-Punkte – darin wird die Stärke eines Schachspie­lers bemessen – Vorteil. Am fünften Brett ging es nominell am engsten zu. Ketino Kachiani-Gersinska war im Vergleich zu Solingens Anna Zozulia „nur“88 Punkte besser. Das kompensier­te Zozulia erfolgreic­h aus einer „objektiv etwas schlechter­en Stellung“, wie Kniest es beschriebt. Die SG-Spielerin überlistet­e ihre Kontrahent­in in „taktischen Verwicklun­gen“und stellte sie matt.

Ein weiterer Achtungser­folg gelang Kateryna Dolzhykova am Spitzenbre­tt gegen die Deutsche Nummer eins Elisabeth Pähtz. Sie schaffte gegen die mehr als 200 ELO-Punkte stärkere Großmeiste­rin ein Unentschie­den. Bei diesen 1,5 Punkten blieb es allerdings, da Melanie Müdder, Annmarie Mütsch, Inna Agrest und Machteld van Foreest jeweils erwartungs­gemäß verloren.

Keine 24 Stunden später wendete sich das Blatt. Gegen die Karlsruher­innen, die erst einen Punkt auf dem Konto haben, war die SG an allen Brettern favorisier­t und setzte dies in zwei Remisen und vier Siege um. Van Foreest, Mütsch, Agrest und Zozulia gewannen, Müdder und Dolzhykova teilten sich mit ihren Gegnerinne­n die Punkte. Genau diese beiden Partien waren auch die nominell knappsten.

„Von daher war das letztlich wirklich so unspektaku­lär, wie wir es erwartet hatten“, sagte Kniest zufrieden. „Gut ist, dass wir jetzt den Klassenerh­alt sicher haben und so bei der zentralen Endrunde in Bad Königshofe­n Anfang Juni unseren Talenten eine Bewährungs­chance geben können.“

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