Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Sportbetrieb steht still für Erneuerung des Kunstrasens
Der Sportplatz erhält zwischen Mitte Mai und Anfang Juli einen neuen Belag. Das hat Folgen für Vereine und Veranstaltungen.
SCHNABELSMÜHLE Diese Namen lassen Fußballfans – zumindest die älteren unter ihnen – mit der Zunge schnalzen: Thomas „Icke“Häßler (Weltmeister 1990, Europameister 1996) und Matthias Scherz (Bundesliga-Profi bis 2009) vom 1. FC Köln sowie Matthias Herget (Vize-Weltmeister 1986) und Olaf Thon (Weltmeister 1990) vom FC Schalke 04 liefen am 22. August 2009 an der Schnabelsmühle auf – unterstützt von vielen weiteren ehemaligen Bundesligakickern. Gut 2000 Zuschauer sahen den 6:4-Sieg der königsblauen Traditionself gegen die des Eff-Ce.
Damit war der damals nagelneue Kunstrasen auf dem Sportplatz Schnabelsmühle einem ersten Belastungstest unterzogen worden. Seither wurde Hückeswagens einziger Sportplatz fast 15 Jahre ununterbrochen beansprucht, so dass der Kunstrasen demnächst erneuert werden muss.
Jetzt steht der Zeitraum der Arbeiten fest: „Die bauausführende Firma hat den geplanten groben Zeitraum der Baumaßnahme genannt“, berichtet Andreas Gotter, Vorsitzender des Stadtsportverbands (SSV), der für die Platzbelegung zuständig ist. Der Sportplatz bleibt voraussichtlich ab Mitte Mai bis Anfang Juli – und damit für etwa sieben bis acht
Wochen – für den gesamten Sportbetrieb inklusive der Trainings- und Meisterschaftstermine gesperrt. Etwaige Meisterschaftsspiele müssen dann verlegt werden, auch sei eine Nutzung der Laufbahn dann nicht möglich, betont Gotter.
Der alte, größtenteils 15 Jahre alte Belag ist verschlissen und muss ausgetauscht werden. Das hatte auch die Stadtverwaltung erkannt, die in den Unterlagen für den Haupt- und Finanzausschuss im August mitgeteilt hatte: „Der Kunstrasenplatz des Sportplatzes Schnabelsmühle hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht.“Reparaturversuche zu deren Verlängerung vor drei Jahren durch die niederländische Herstellerfirma hatte nicht zum gewünschten Erfolg geführt und waren letztlich nur Flickwerk. Vor allem im Bereich der Tore ist das gut zu erkennen.
Im Zuge der Erneuerung wird im Bereich der heutigen Weitsprunganlage ein weiteres Kleinfeld mit Kunstrasen errichtet. Hinter beiden Toren des Hauptspielfelds, die laut Gotter ebenfalls erneuert werden, wird jeweils ein Ballfangzaun errichtet. Dann kann auf den Kleinfeldern auch während des Trainingsbetriebes ungestört gespielt werden. „Die jetzige Weitsprunganlage und der Kugelstoßring werden auf den oberhalb gelegenen Ascheplatz verlegt, der ebenfalls überarbeitet und teilweise umgestaltet wird“, berichtet der SSV-Vorsitzende.
Betroffen von den Arbeiten und der damit einhergehenden mehrwöchigen Sperrung ist auch der beliebte Talsperrenlauf, dessen 38. Austragung ansteht. „Dieser wird weder am gewohnten ersten Samstag im Mai, noch vor den Sommerferien stattfinden“, stellt Gotter klar. Die Verantwortlichen beim Stadtsportverband sind aktuell noch in der Überlegung, ob die Veranstaltung eventuell zwischen den Sommer- und Herbstferien stattfinden kann. Durch andere Veranstaltungen in dieser Zeit – dazu zählen unter anderem der ATV-Triathlon, das Altstadtfest sowie Cityläufe in der Nachbarschaft – gestaltet sich die Terminfindung jedoch schwierig.