Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Der städtische Wald wird bunter
Viel Wald musste in den vergangenen Monaten abgeholzt werden, auch auf städtischen Flurstücken.
RADEVORMWALD (rue) Wer aufmerksam die Bundes,- Land- und Kreisstraßen in der Bergstadt entlang fährt, bekommt einen gehörigen Schrecken, wenn er die kahlen Waldflächen entdeckt. Dort, wo früher massive Bäume standen, gibt es jede Menge Freiflächen. Umso wichtiger, dass die Stadt Radevormwald die Aufforstung der Wälder vorantreibt. Denn auch auf städtischen Flurstücken gibt es viele kahle Areale.
Gründe sind die Monokultur, die trockenen Sommer und der Borkenkäfer. In Folge dieser sogenannten Kalamitäten mussten ganze Fichten-Hänge gerodet werden. Aber auch Eichen und Buchen sind in keinem guten Zustand, berichtet die Stadtverwaltung. Ohne die Beschattung der Fichten würden sie durch Windbruch und Sonnenbrand besonders geschädigt. Käfer und Pilze täten ihr Übriges. Auch die städtischen Wälder hätten unter diesen Umständen arg gelitten.
Wo Wald war, soll nun aber wieder Wald entstehen. Darum wurde in diesem Jahr viel aufgeforstet.
Und das mit verschiedenen Baumarten. So soll der Wald vielfältiger, widerstandsfähiger und bunter werden, kündigt die Stadt an. Der für Radevormwald zuständige Förster Stefan Wende hat in Absprache mit Regina Hildebrandt von der Stadtverwaltung die Aufforstungspläne erstellt.
Die Flächen, die aufgeforstet werden, liegen an der Maaskuhl, am Herzberg, an der Uelfe, hinter dem
Kommunalfriedhof und an der Keilbeck in Radevormwald. Die Gesamtfläche der städtischen Pflanzung beträgt 2024 bereits 9,6 Hektar – darunter 7,3 Hektar Förderflächen, 1,9 Hektar Spendenflächen und 0,3 Hektar Ersatzaufforstung.
In diesem Jahr wurden bereits 12.100 Bäume und Sträucher gepflanzt. Baumarten sind Traubeneiche, Hainbuche, Winterlinde, Bergahorn, Rotbuche, Schwarzerle,
Esskastanie, Lärche, Weißtanne, Kiefer und Douglasie. Und für den Waldrand sind es Straucharten beziehungsweise Bäume zweiter Ordnung. Dazu gehören Hundsrose, Schlehe, Hasel, Holunder, Hartriegel, Vogelbeere oder Pfaffenhütchen.
Die Kosten von mehr als 68.000 Euro entfallen auf die Pflanzen, die Pflanzung, den Einzelschutz der Bäume oder die Einzäunung. Ein großer Teil der Kosten, mehr als 30.000 Euro, konnte über eine Förderung des Landes abgedeckt werden. „Diese Förderung können auch private Waldbesitzer bei Wald und Holz NRW beantragen“, appelliert die Stadt an potenzielle Interessenten. Bedingung ist, dass mit mindestens vier Baumarten aufgeforstet wird.
Auch die Stadt wird weitere Fördergelder beantragen, um ab Herbst weiter aufzuforsten. Ansprechpartnerin bei der Stadt ist Regina Hildebrandt – telefonisch unter 02195/606150 oder per E-Mail an regina.hildebrandt@ radevormwald.de