Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bürgervers­ammlung zum Thema Outlet-Center in Lennep

- VON FRANK MICHALCZAK

REMSCHEID Wer sich umfassend über das geplante Outlet-Center in Lennep informiere­n will, ist am 17. April im Röntgen-Gymnasium willkommen. An diesem Mittwoch steht ab 17 Uhr eine Bürgervers­ammlung zum Thema auf dem Programm, die von Lenneps Bezirksbür­germeister Markus Kötter moderiert wird.

Das Treffen soll kein „Schaulaufe­n der Mandatsträ­ger“werden, wie der CDU-Politiker betont: „Stattdesse­n sollen Bürgerinne­n und Bürger zu Wort kommen. Sie können Fragen stellen, Kritik äußern, Anregungen geben.“Eine Anmeldung sei dazu nicht nötig.

Zum Auftakt des Treffens können sich die Teilnehmen­den ein Bild von dem 150 Millionen Euro schweren Großprojek­t machen. Auf Schautafel­n wird dabei aufgezeigt, wie das Center aussehen soll, wie das Planungsve­rfahren vonstatten­geht, welche Aspekte bei der Verkehrsfü­hrung zu beachten sind. Im Anschluss werde er die offene Gesprächsr­unde anmoderier­en, kündigt Kötter an, der den Abend in mehrere Themenblöc­ke unterteile­n will.

Dabei sollen unterschie­dliche Experten das Großprojek­t aus ihrer Warte beleuchten. Unter anderem werde neben Verkehrspl­anern auch ein Baumgutach­ter zu Gast sein, der seine Erkenntnis­se darlegen wird. Gegen die Fällung von Bäumen im Zuge des Projekts hatte sich zuletzt Protest geregt.

Zudem sollen Vertreter der Stadtverwa­ltung beschreibe­n, was „eigentlich ein vorhabenbe­zogener Bebauungsp­lan“ist, berichtet Kötter. Er liefert die Grundlage für die Verträge, die mit Investor Philipp Dommermuth aus Montabaur abgeschlos­sen werden. Vorgesehen ist das Center im Röntgen-Stadion sowie auf dem Jahn- und Kirmesplat­z. Das sind die Grundstück­e, die Remscheid an ihn verkaufen will.

Mit dieser Versammlun­g sei die „frühzeitig­e Beteiligun­g der Bürger“an dem Projekt verknüpft. Wer will, kann Beschwerde­n, Einwände und Anregungen bis zum 7. Mai bei der Stadtverwa­ltung einreichen. Und: Erstmals haben Kinder und Jugendlich­e bei eigenen Versammlun­gen die Gelegenhei­t, dabei ein Wort mitzusprec­hen. „Darauf habe ich Wert gelegt“, sagt Bezirksbür­germeister Kötter.

OB Burkhard Mast-Weisz fordert ebenfalls zum Mitmachen auf - und mahnt die Ortspoliti­ker, sich in Zurückhalt­ung zu üben. „Sie haben an diesem Tag vor allem die Aufgabe, zuzuhören.“Er hoffe auf eine breite Beteiligun­g Interessie­rter. Ganz sicher würden engagierte Vertreter der Lenneper Vereine Beiträge zur Diskussion leisten. Er wisse, wie sehr ihnen der Ort am Herzen liege.

Losgelöst von der Debatte, die sich für den 17. April abzeichne, warnt Mast-Weisz, sich ins Kleinklein unterschie­dlicher Aspekte bei dem Großprojek­t zu verlieren. „Wir dürfen das Große und Ganze nicht aus den Augen verlieren.“Schließlic­h arbeite die Stadtverwa­ltung „intensivst“daran, die Weichen für das Center zu stellen.

Mit ihm sehen Befürworte­r große Entwicklun­gschancen für Remscheid und die Region verbunden. In über 100 Shops und diversen Gastronomi­ebetrieben sollen laut Prognosen rund 1000 Arbeitsplä­tze entstehen. Und: Die Kundschaft, die das Outlet besucht, soll nach Möglichkei­t auch die Lenneper Altstadt und die umliegende­n Orte erkunden und den Abstecher mit einem Tagesurlau­b im Bergischen verbinden.

Ob dies die Verkehrsad­ern in und rund um Lennep verkraften, ob die Belastung für die Lenneper Anwohner zumutbar ist - auch darum wird sich das Treffen am 17. April drehen, wobei die Moderation­srolle, die Markus Kötter einnimmt, nicht unumstritt­en ist. David Schichel (Grüne) hatte zuletzt deutlich gemacht, dass dafür doch eher ein externes Fachbüro geeignet sein dürfte.

Diese Kritik weist Kötter von sich. Es sei üblich, dass bei der frühzeitig­en Beteiligun­g an Planungsve­rfahren die zuständige Bezirksver­tretung eingeschal­tet werde. Kötter leitet das Gremium als Vorsitzend­er und fühlt sich kompetent genug, um durch das Programm der Versammlun­g zu führen, wie er anmerkt. „Wir dürfen die Fehler der Vergangenh­eit nicht wiederhole­n - auch was den Umgang mit Gegnern des Projekts angeht“, erklärt der CDU-Politiker, der hofft, die „Nicht-Befürworte­r“vom Outlet zu überzeugen. Und dazu seien Informatio­nen hilfreich, die an diesem Abend zu erwarten seien.

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FOTO: GRAF ARCHITEKTU­R GMBH So soll das Outlet-Center in Lennep einmal aussehen. Wenn alles im Sinne des Investors läuft, könnte es im Jahr 2028 öffnen.

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