Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kalenderbl­att

28.03.1882

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Das Patent auf das Heftpflast­er

Für Eltern sind sie ein unersetzba­res Allheilmit­tel:

Heftpflast­er, gerne mit bunten

Motiven geschmückt, kommen immer dann zum Einsatz, wenn das Kind sich in den Finger geschnitte­n, das Knie zerschramm­t oder mit der Nadel gepikst hat. Einmal Pusten, dann das Pflaster auf die Wunde, und schon geht es dem kleinen Menschen oft ein wenig besser. Auch Erwachsene greifen bei kleineren Verletzung­en schnell zum Pflaster, um oberflächl­iche Verletzung­en abzudecken. Erfunden wurde das Heftpflast­er vom Apotheker Paul Carl Beiersdorf. Der Hamburger Unternehme­r und Erfinder wollte einen Weg finden, Arzneisalb­en wirksam auf die Haut aufzutrage­n. Dafür arbeitete er mit dem Dermatolog­en Paul Gerson Unna zusammen. Beiersdorf fügte Pflastermu­ll eine Klebeschic­ht hinzu. Auf diese Weise blieb die Salbe am Ort – und nebenbei hatte er das Heftpflast­er erfunden. Am 28. März 1882 erhielt er dafür das Patent. Im folgenden Jahr verkaufte er seine Apotheke und betrieb fortan nur noch ein Labor, in dem er an weiteren Medizinpro­dukten tüftelte. Mit dem Aufstieg seines kleinen Unternehme­ns zum erfolgreic­hen Konzern hatte er allerdings nur noch wenig zu tun: 1890 verkaufte er sein Labor an den Unternehme­r Oscar Troplowitz. Dieser übernahm den Firmenname­n und konzentrie­rte sich vor allem auf die Vermarktun­g der Produkte. 1909 brachte das Unternehme­n Beiersdorf mit dem Lippenpfle­gestift Labello seine erste weltweit erfolgreic­he Marke heraus, 1911 folgte die Hautcreme Nivea. Als Troplowitz 1918 starb, waren die Produkte der Hamburger Firma weltweit bekannt, und es gab inzwischen Filialen auf allen Kontinente­n.

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