Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Restaurant eröffnet im Jagdschlos­s

Im Diepmannsb­achtal in Lennep soll es bald wieder Speis und Trank geben. Vor allem neapolitan­ische Pizzen.

- VON ELENA PINTUS

LENNEP Pizzen und selbst gemachten Apfelstrud­el soll es in Zukunft im Jagdschlos­s Diepmannsb­ach geben. „Den macht meine Mutter selbst“, beteuert Robert Wild. Der 43-Jährige hat das sanierungs­bedürftige Haus laut eigenen Angaben 2018 gekauft. Betreiberi­n des neuen Restaurant­s ist seine Mutter Irena Wild.

Richtig geöffnet hat das Jagdschlos­s allerdings noch nicht, denn noch fehlt der Pizzabäcke­r. „Wenn wir hier mit dem passenden Personal ausgestatt­et sind, wird es losgehen. Ich gehe davon aus, dass das zeitnah sein wird, aber ein genaues Datum gibt es noch nicht“, erklärt Robert Wild. Wer Interesse an dem Job habe, dürfe sich gerne bei ihm melden.

„Ich bin ständig von den Nachbarn angesproch­en worden, ob wir nicht wieder ein Restaurant aufmachen wollen“Irena Wild

„Wir wurden so oft darauf angesproch­en, ob hier wieder etwas reinkommt“, erzählt Wild. Denn schon in der Vergangenh­eit hat es in dem Anwesen immer wieder und auch über eine längere Zeit eine Wirtschaft gegeben. „Das letzte Mal müsste so vor zehn, zwölf Jahren gewesen sein“, erinnert er sich. „Die Grundlagen waren also schon da“, schlussfol­gert Wild und zeigt die alte Bar aus dunklem Holz, der Blickfang des Speisesaal­s. „Eigentlich sind wir hergezogen, weil wir die Ruhe und Abgeschied­enheit genießen wollten“, ergänzt er lachend.

„Ich weiß noch, ich bin ständig von den Nachbarn angesproch­en worden, wenn ich draußen aufgeräumt oder gearbeitet habe, ob wir nicht wieder ein Restaurant aufmachen wollen“, erinnert sich Irena Wild. „Sie haben mich Catweazle genannt“, sagt die 73-Jährige und lacht: „Weil ich immer alles so schnell mache.“

„Und weil wir so oft gefragt wurden, dachten wir uns: Warum eigentlich nicht?“, sagt Robert Wild. Die große Anlage mitten im Grünen habe viel Potenzial in seinen Augen: „Wenn ich von mir selbst ausgehe, würde ich genau so etwas suchen, um mal auf eine besondere Art essen zu gehen.“

Das Besondere machen ihm zufolge vor allem die Atmosphäre in dem historisch­en Bau und die abgelegene, idyllische Lage aus. „Hier kann man in eine komplett andere Welt aus einer anderen Zeit eintauchen“, ist Wild überzeugt. Seit 1901 gibt es die Anlage schon, gebaut hat es laut Wild die Familie Elbertzhag­en. „Betrieben hat die Gaststätte bis 1988 auch die Frau Elbertzhag­en. Sie ist ziemlich früh verwitwet und hat das hier alleine betrieben. Das Ganze war wohl ziemlich legendär.“

Obwohl es sich um ein Jagdschlos­s handelt, ist die Karte eher auf neapolitan­ische Pizzen ausgelegt. An Sonntagen gibt es zusätzlich Frühstück.

„Wenn wir hier mit dem passenden Personal ausgestatt­et sind, wird es losgehen“

Robert Wild

Dafür sind die Innenräume aber mit zahlreiche­n Jagdtrophä­en ausgestatt­et. Ein Kaminofen sorgt für ein angenehmes Ambiente. „Wir haben auch die kompletten Wände neu gestrichen und den alten Teppichbod­en entfernt“, sagt Robert Wild, der für den Umbau zwei Jahre gebraucht hat.

Die alte Bar sei schon beim Einzug vorhanden gewesen. Jedoch, so vermutet Wild, der sonst als Architekt arbeitet, habe man sie vermutlich nachträgli­ch eingebaut. „Die Art und Weise, wie sie in der Luke in der Wand sitzt, sieht eher aus, als ob die Bar für den Bereich passend gemacht wurde und nicht umgekehrt.“In der Gastronomi­e gearbeitet habe er zuletzt in der Schulzeit: „Das fand ich damals sehr spannend.“Auch Irena Wild habe keine berufliche Erfahrung in der Gastronomi­e, sei examiniert­e Krankenpfl­egerin.

40 Plätze innen und weitere 40 Plätze draußen gibt es, mit direktem Blick auf den kleinen Weiher und den Sterngolfp­latz, der nach wie vor genutzt werden kann. Angedacht sei, dass ein bis zwei Leute in der Küche und weitere ein bis zwei Leute im Service arbeiten.

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FOTOS (2): ELENA PINTUS Irena Wild betreibt das neue Restaurant. Ihr Sohn Robert Wild will seine Privatsphä­re wahren und daher nicht aufs Bild.
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Das Jagdschlos­s gegenüber der Sterngolfa­nlage wurde im Jahr 1901 gebaut.

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