Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Check-Up für die Elefanten im Zoo
(howa) Im Kölner Elefantenpark leben zurzeit zehn Elefanten. Mit mehr als zwei Hektar ist die Anlage eine der größten ihrer Art in ganz Europa. Unter Führung der 3700 Kilogramm schweren Leitkuh „Kreemblamduan“leben die Tiere in ihrem natürlichen Herden- und Sozialverband. 22 von 24 Stunden haben die Dickhäuter freien Auslauf und können unter den verschiedenen Gehege-Bereichen ihren Lieblingsplatz wählen. Die verbleibenden zwei Stunden nutzt das Tierpfleger-Team, um das sogenannte Medical-Training durchzuführen. Dazu werden die Tiere allmorgendlich in ihre Boxen geholt. Wichtigstes Werkzeug ist das Target - der einfache Bambusstab ist letztendlich der verlängerte Arm des Pflegers. Durch positive Verstärkung – ein Pfiff und Belohnung mit Futter – werden die Tiere dazu gebracht, Fuß, Kopf, Ohr oder Hinterteil auf das Target auszurichten. Auf diese Weise können die Pfleger die aufwendige Fußpflege durchführen, Blut abnehmen oder Salben und Infusionen verabreichen. Der Kölner Zoo setzt bei seiner Elefantenhaltung auf die sogenannte Protected-Contact-Methode. Die Pfleger haben dabei keinen direkten Kontakt zu den Tieren. Beim TargetTraining sind sie durch Boxen und Gitterstäbe von den Elefanten getrennt. Auf der in mehrere Bereiche unterteilten Anlage – von Innenund Außenanlage über Wasserlauf bis Bullenseparee – sollen sich die Tiere in ihrer natürlichen Organisation zusammenfinden. Die Pfleger überwachen dies in einem Kontrollraum per Video. Von dort können sie auch die Tore individuell per Knopfdruck öffnen und schließen. Der Kölner Zoo praktiziert diese Methode, auf die immer mehr Zoos nach Kölner Vorbild umstellen, bereits seit 2004 und hat damit gute Erfahrungen gesammelt. Dies belegen die vielen Geburten. 13 Jungtiere sind hier bereits zur Welt gekommen. Im Juni 2023 kam mit „Sarinya“der jüngste Nachwuchs zur Welt.