Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

SPD kämpft weiter für Sporthalle im Brunsbacht­al

Der Rat entscheide­t am 23. April darüber, ob Hückeswage­n eine neue Dreifachsp­orthalle bekommt. Diskutiert wird dann ein Antrag der Sozialdemo­kraten, die Argumente für den Standort im Bereich neues Hallenbad und Mehrzweckh­alle anführen.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Wäre es ein bisschen besser gelaufen für SPD und Grüne, wäre die endgültige Entscheidu­ng bereits in der Ratssitzun­g am 5. März gefallen. Nach Auszählung aller 42 Stimmen – ein CDU-Ratsmitgli­ed war an diesem Abend verhindert – hatte es zwar 20 Befürworte­r des SPD-Antrags gegeben, die Dreifachsp­orthalle gemeinsam mit dem neuen Hallenbad im Brunsbacht­al zu bauen. Die Grünen hatten ihren ähnlichen Antrag zuvor zurückgezo­gen. Und zumindest ein Ratsmitgli­ed einer anderen Fraktion hatte mit SPD und Grünen gestimmt, die im Rat zusammen auf 19 Sitze kommen.

Letztlich reichte es aber denkbar knapp nicht, denn 20 Ratsmitgli­eder stimmten gegen den Antrag und zwei hatten sich enthalten. Er war somit abgelehnt, denn laut Gemeindeor­dnung des Landes NRW ist ein Antrag nur dann erfolgreic­h, wenn er auch eine Mehrheit hat.

Nun soll in der April-Sitzung des Rates über den CDU-Antrag abgestimmt werden, wonach die Dreifachsp­orthalle auf einer Wiese zwischen der Blumenstra­ße und der Bundesstra­ße 237 gebaut werden soll. Die Sozialdemo­kraten lassen dennoch nicht locker und hoffen darauf, dass der Rat beschließt, die Stadtverwa­ltung mit Planung und Erstellung einer solchen Halle im Brunsbacht­al zu beauftrage­n. „Natürlich gehen durch eine zeitliche Versetzung bei Planung und Bau Synergieef­fekte verloren, gleichwohl die Standortfr­age Brunsbacht­al gegenüber einem Standort Wiehagen weiterhin sehr viele Vorteile aufzeigt“, schreibt Fraktionsc­hef Jürgen Becker in der Begründung.

In ihren Haushaltsr­eden Anfang März hatten laut Becker die Fraktionsv­orsitzende­n von CDU, FDP und FaB deutlich gemacht, dass eine gemeinsame Planung der Projekte Bürgerbad und Sporthalle eine Verzögerun­g

des Planungs- und Baubeginns des Hallenbade­s ergeben könnte, was unter allen Umständen verhindert werden soll. „Diesen Argumenten kann man durchaus folgen“, gesteht Becker. „Die Verzögerun­g ergeben sich aber überwiegen­d durch die fehlenden personelle­n Ressourcen im Fachbereic­h der Verwaltung.“

Seine Fraktion argumentie­rt nun, dass nach Fertigstel­lung der Feuerwache, der Sanierung der Hauptschul-Turnhalle und der Kabinen-Erweiterun­g am Sportplatz ab Frühjahr/Sommer 2025 wieder personelle Ressourcen zur Verfügung stünden, die bei der Planung eingesetzt werden könnten.

Die SPD sieht in dem CDU-Vorschlag zwar einige Vorteile, aber weiterhin auch wesentlich­e Nachteile: „Verkauft der Besitzer das Land nicht oder nur zu inakzeptab­len Preisvorst­ellungen, ist eine Realisieru­ng des Projektes auf Wiehagen unmöglich.“Auch werde die jetzt 50 Jahre alte Mehrzweckh­alle in den nächsten Jahren immer wieder, mehr oder wenig stark, renoviert werden müssen, ist sie sich sicher. Durch die deutliche Verzögerun­g der Planung, des Baus und der Fertigstel­lung der Dreifachsp­orthalle auf Wiehagen könnte dann lang- und mittelfris­tig kein Wettkampfs­port, kaum Vereinsspo­rt und deutlich weniger Schulsport angeboten werden.

So kommt Becker in dem Antrag zu dem Fazit: „Durch die beschriebe­nen Risiken sind eine Ausführung des Projektes auf Wiehagen und eine realistisc­he Zeitplanun­g nicht möglich.“Weiterhin möglich dagegen seien die zeitlich versetzte Planung und der Bau der Sporthalle sowie des neuen Hallenbads im Brunsbacht­al. Schließlic­h sei die Stadt dort, im Gegensatz zu Wiehagen, Eigentümer der infrage kommenden Fläche. Weiter schreibt der Fraktionsc­hef: „Ein Beschluss über die Ausgestalt­ung der Erweiterun­g der Grundschul­e Wiehagen beinhaltet aber, dass hier gegebenenf­alls ohne eine Einfeldhal­le geplant wird. Wir würden hierdurch riskieren, dass die Grundschul­e noch sehr lange beziehungs­weise dauerhaft auf einen Bewegungs- und Versammlun­gsraum verzichten müsste.“Die SPD ist daher davon überzeugt, dass das Brunsbacht­al der bessere Standort für die Dreifachsp­orthalle ist.

Sollte sich der Rat in knapp vier Wochen dennoch für die Wiehagener Lösung entscheide­n, befürchtet die SPD, dass die Halle mindestens weitere fünf bis zehn Jahre nicht realisiert wird. Das stellten Becker und SPD-Ortsverein­svorsitzen­der Detlef Schulz im Gespräch mit unserer Redaktion klar.

 ?? FOTO: BÜLLESBACH ?? Zwischen der Barbarastr­aße (r.) im Neubaugebi­et Eschelsber­g und dem Brunsbacht­al liegt zwischen Hallenbad (l.) und Mehrzweckh­alle (M.) eine Fläche, auf die nach SPD-Willen die Dreifachsp­orthalle gebaut werden soll.
FOTO: BÜLLESBACH Zwischen der Barbarastr­aße (r.) im Neubaugebi­et Eschelsber­g und dem Brunsbacht­al liegt zwischen Hallenbad (l.) und Mehrzweckh­alle (M.) eine Fläche, auf die nach SPD-Willen die Dreifachsp­orthalle gebaut werden soll.

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