Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Hier fahren Autos über ein Telefonkabel
Anfang der Woche fiel in Schückhausen ein Telefonmast um, der seit November bereits schief stand.
SCHÜCKHAUSEN Er galt in den vergangenen Monaten schon als „Schiefer Mast von Schückhausen“– Anfang dieser Woche hat er sich dann endgültig der Schwerkraft hingegeben und liegt seither auf dem Boden der Tatsache am Straßenrand. Das dazugehörige Telefonkabel hat sich teilweise auf der Fahrbahn wiedergefunden, so dass Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer seit ein paar Tagen darüber fahren müssen. Irgendwer hat auf dem Asphalt an der Grundstücksgrenze von Haus Schückhausen 9 ein Warndreieck
in Fahrtrichtung Straßweg aufgestellt, damit die Gefahrenstelle halbwegs ersichtlich ist.
Was war passiert? Einer der übrig gebliebenen Telefonmasten in der Außenortschaft im Westen Hückeswagens, wenige Meter hinter dem Ortseingang, stand schon seit November schief. Das berichtet Michael Retzlaff, der Postbote für diesen Bereich, am Bürgermonitor unserer Redaktion. Der Teil des Mastes im Boden war offenbar schon soweit verfault, dass er sich immer weiter neigte. „Die Telekom wurde von uns schriftlich und telefonisch informiert und aufgefordert, den Mast zu beseitigen“, teilt Roland Kissau vom Ordnungsamt der Stadt auf Anfrage mit.
Dass er nun umgekippt ist, liegt womöglich aber weniger an seiner fehlenden Standfestigkeit. So haben Anwohner aus Schückhausen beobachtet, wie ein Bagger an einer nahen Haus-Baustelle mit der Schaufel an die Leitung gekommen sein soll, die aufgrund der Schieflage des Mastes deutlich tiefer hing als üblich. Dadurch fiel der Mast endgültig zu Boden. „Das hatte sich angedeutet“, erzählt eine Nachbarin. Schließlich stand der Mast schon seit dem Herbst schräg. Die Telekom soll sich die Lage in der Zwischenzeit angesehen haben, passiert ist bislang aber nichts.
Das soll sich jedoch kurzum ändern: „Die Kollegen von der Technik sind in der kommenden Woche vor Ort und werden Mast und Kabel instand setzen“, versichert Gabriele Michalek von der Pressestelle der Telekom auf Anfrage. Dann sollte das Provisorium mit Warndreieck ein Ende haben. Allerdings ist an der Leitung derzeit kein Anschluss geschaltet, wie die Sprecherin versichert. Die Nachbarin bestätigt: „Wir haben hier im vorigen Jahr Glasfaser verlegt bekommen.“
Gabriele Michalek appellierte an jeden, der schief stehende oder umgekippte Masten entdeckt, die Telekom darüber zu informieren. Am besten meldet man unter 0800 / 3301000 eine „Störung ohne Kundenbezug“. „Die Masten sind mit einem QR-Code und mit einer siebenstelligen Nummer versehen“, erläutert die Sprecherin.