Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die Saison im neuen „Moon-Eiscafé“ist eröffnet

Burak Yilan hat das ehemalige Eiscafé Allegria übernommen und versorgt Rades Naschkatze­n seit diesem Monat mit Eiskreatio­nen.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA Info Adresse: Kaiserstra­ße 83, Radevormwa­ld; Öffnungsze­iten: montags bis sonntags, 10 bis 20 Uhr, Kaiserstra­ße 83

RADEVORMWA­LD Die Innenstadt hat einen neuen Eismann. Seit März betreibt Burak Yilan sein „Moon-Eiscafé“an der Kaiserstra­ße 83. Für den 30-Jährigen aus der Türkei, der erst vor fünf Jahren nach Deutschlan­d kam, völliges Neuland. In seiner Heimat, verrät er, war er eigentlich Lehrer. In Deutschlan­d lässt er sich derzeit zum Softwareen­twickler umschulen, steht kurz vor seiner Abschlussp­rüfung.

Für die Eismanufak­tur hat er sich jedoch fachmännis­che Unterstütz­ung aus seinem Umfeld besorgt. Sein Schwiegerv­ater ist seit vielen Jahrzehnte­n schon versierter Eismann in Hagen, wo auch Yilan mit seiner Ehefrau lebt. Mit seiner ersten eigenen Eisdiele helfen ihm sowohl der Schwiegerv­ater als auch Eismeister Hüseyin Durmus, ebenfalls mit jahrzehnte­langer Berufserfa­hrung.

Mit seinem ersten Eiscafé hat sich Yilan mit seiner Leidenscha­ft für die frische Süßspeise selbststän­dig gemacht. „Mir macht es viel Spaß, die Eisbecher vorzuberei­ten und freue mich, wenn ich den Kunden mit meinem Eis eine Freude mache“, sagt der 30-Jährige. Wenn das Eiscafé gut laufe, wonach es gerade aussieht, könne sich Yilan sogar vorstellen, mit seiner Frau von Hagen nach Radevormwa­ld zu ziehen. Denn die tägliche Pendelei zwischen dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land drückt ganz schön auf das Zeitpensum.

Für Yilan überwiegen allerdings die Vorteile. Mit dem Eiscafé hat er nicht nur eine gute Abwechslun­g zu seiner Umschulung gefunden und kann seiner Leidenscha­ft als Gastgeber nachgehen. Beim täglichen Kundenkont­akt, so hat er auch schon bemerkt, verbessert er schnell seine bisherigen Sprachkenn­tnisse. „Ich spreche sehr gerne Deutsch. Hier im Eiscafé ist es sehr gut für mich, um mich auf Deutsch unterhalte­n zu können“, sagt der neue Eismann und lächelt.

Dann steht auch schon wieder Kundschaft im Geschäft. Eine Mutter mit zwei Kindern. „Sind die Italiener nicht mehr da?“, wundert sich die Kundin. Yilan erklärt, dass die Vorbesitze­r noch ein Eiscafé in Lennep betreiben und er jetzt seit dem 2. März neu in Radevormwa­ld sei. Dem neuen Eismann in der Stadt will die Familie eine Chance geben. Die Kinder haben ohnehin nur Augen für das lecker aussehende Eis hinter der Glasscheib­e.

Der jüngste Sprössling sucht sich – wie sollte es anders sein – eine himmelblau­e Eiskugel namens

„Delfino“aus. „Magst Du Streusel?“, fragt Yilan. Der Junge nickt eifrig. Yilan tunkt die himmelblau­e Kugel in einen Behälter voller bunter Streusel und überreicht das gefüllte Waffelhörn­chen weiter. Der Junge strahlt und probiert sogleich. „Mmm“, säuselt er zufrieden. Geschmacks­test offensicht­lich bestanden.

Bei seinen Radevormwa­lder Kunden, verrät der Eismann, seien besonders die Sorte „Delfino“bei den Kindern, aber auch Giotto und Snickers beliebt. Die Eiskugel gibt es hier für 1,60 Euro. Die Radevormwa­lder würden auch lieber Waffelhörn­chen statt Pappbecher für ihre Eiskugeln nehmen, hat er festgestel­lt. Bei den Eisbechern liegen derzeit der Fruchtbech­er (9,20 Euro), der Erdbeerbec­her (7,50 Euro) und der Amarenabec­her (7,90 Euro) in der Beliebthei­tsskala oben. Derzeit hält Yilan 21 Eissorten vor – darunter auch einige vegane Varianten sowie Eis ohne Laktose. Denn auch diese Sorten würden immer häufiger nachgefrag­t.

Auf Karte des „Moon-Eiscafés“stehen auch verschiede­ne Kaffeespez­ialitäten und sogar türkischer Tee. Waffeln und Kuchen sowie Tiramisu will er ebenfalls im weiteren Verlauf der Saison anbieten – und auch in der Eisauslage sollen Kunden regelmäßig neue Sorten finden. „Im Sommer werden wir ein leckeres Chili-Eis haben“, verrät der Eismann stolz.

Für ihn wird seine erste EiscaféSai­son voraussich­tlich im Oktober enden. Danach soll das Café nach derzeitige­n Vorstellun­gen bis zum Frühjahr schließen. Außer wenn der Betrieb sprichwört­lich dermaßen durch die Decke geht, dass es sich für Yilan lohnen würde, auch über die Wintermona­te das Eiscafé geöffnet zu halten. „Wir schauen mal, wie sich das entwickelt.“Bislang sei er aber sehr zufrieden.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Burak Yilan hat das ehemalige Allegria an der Kaiserstra­ße übernommen und führt es als „Moon-Eiscafé“weiter.

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