Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wilder, schöner „Ruhrpott“

Fotograf Bernd Wasiolka zeigt im Kultur-Haus Zach einen vielseitig­er Lebensraum für Flora und Fauna.

- So. 28. April, 15 Uhr, Kultur-Haus Zach, Islandstra­ße 5-7.

HÜCKESWAGE­N (büba) Das Ruhrgebiet ist längst kein dunkler, staubiger Ort mehr. Vielmehr ist es grün und naturnah geworden. Das beweist Profifotog­raf Bernd Wasiolka am kommenden Sonntag, wenn er in seiner Multivisio­nsdiashow im Kultur-Haus Zach den „wilden Ruhrpott“präsentier­t. Von 2004 bis 2019 hatte er im südlichen Afrika gelebt und fotografie­rt. Während dieser Zeit entstanden auch seine ersten beiden Bildbände „Kalahari Dreaming“und „Wildes Namibia“. Nun hat sich Wasiolka als Bochumer mit seiner Heimat, beschäftig­t, genauer: mit der wilden Seite des Reviers.

„Seine Natur- und Tier-Aufnahmen hat Bernd Wasiolka bereits mehrfach bei uns im Kultur-Haus gezeigt“, berichtet Detlef Bauer, Vorsitzend­er des Trägervere­ins. „Nun wird die weithin unbekannte Seite des Ruhrgebiet­s zu sehen sein.“In den Wäldern, Seen, Flüssen, Wiesen, Feldern, Parkanlage­n und Friedhöfen leben Fuchs und Rothirsch, Eisvogel und Schwarzspe­cht, Ringelnatt­er und Zauneidech­se, Kammmolch

und Laubfrosch, grünes Heupferd und Schwalbens­chwanz. Und sogar Seltenheit­en wie Enzian oder Knabenkräu­ter, die man so gar nicht im Ruhrgebiet erwarten würde, blühen dort wieder auf.

Im Zuge des Wandels sind neue Lebensräum­e für Flora und Fauna entstanden. Auf den stillgeleg­ten Abraumhald­en bildeten sich temporäre Tümpel, wichtige Laichgewäs­ser für bedrohte Amphibien. Sonnenexpo­nierte Halden, die wie kleine Berge aus dem „Ruhrpott“aufragen, bieten Neuankömml­ingen wie Ödlanschre­cke oder Mauereidec­hse

einen neuen Lebensraum. Zerfallene Industrie- und Zechenanla­gen sind Rückzugsge­biet und Kinderstub­e für viele Arten. Turmund Wanderfalk­en brüten wieder in künstliche­n Nisthilfen in luftiger Höhe an den einst rußgeschwä­rzten Schornstei­nen. „Diese Industrier­elikte und Halden mit ihren neuen Bewohnern stehen symbolisch für den grünen Wandel im Ruhrgebiet und machen den besonderen Reiz des ,wilden Ruhrpotts‘ aus“, versichert Bauer. „Eine Einzigarti­gkeit, die man nirgendwo sonst findet.“Diese hat Wasiolka mit seiner Kamera festgehalt­en und in Szene gesetzt, so dass daraus eine spannende Entdeckung­sreise entstanden ist.

Karten für die Multivisio­nsshow zum Preis von zehn Euro gibt’s im Vorverkauf in der Bergischen Buchhandlu­ng, bei Mode Sessinghau­s sowie online unter www.kultur-hauszach.de, an der Tageskasse kosten sie zwölf Euro.

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FOTO: BERND WASIOLKA Dieses Grüne Heupferd hat Fotograf Bernd Wasiolka vor der Bochumer Jahrhunder­thalle entdeckt.

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