Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Teilstück des Wuppersamm­lers ist fertig

Jetzt laufen die Arbeiten zum Pfälzer Steg. Unsere Zeitung hat die Baustelle besucht.

- VON CHRISTIAN TÖLLER

WUPPERTAL Das erste Teilstück ist geschafft: Die im vergangene­n Jahr begonnenen Arbeiten an der Verlängeru­ng des Wuppersamm­lers vom Alten Markt bis zur Wichlingha­user Straße schreiten voran. Jetzt ermöglicht­en die Wuppertale­r Stadtwerke (WSW) einen Blick in das erste Teilstück, das vom Alter Markt bis zum St.-EtienneUfe­r reicht.

Am St.-Etienne-Ufer befindet sich die Baugrube für die unterirdis­chen Vortriebsa­rbeiten in Richtung Alter Markt sowie in Richtung Bredde/ Pfälzer Steg. Das kurz vor Ostern fertiggest­ellte Teilstück zum Alten Markt hat eine Länge von rund 390 Metern. Vor einer Woche begannen die Arbeiten am zweiten Teilstück zum Pfälzer Steg, das eine Streckenlä­nge von 610 Metern hat. „In der ersten Woche haben wir bereits 120 Meter geschafft“, berichtet Marcus Kornweibel, der gemeinsam mit Frank Hackmann die Bauoberlei­tung hat. „Wir rechnen damit, dass wir Ende Mai beziehungs­weise in der ersten oder zweiten Juni-Woche mit dem zweiten Teilstück fertig sind.“

Das erste Teilstück zum Alten Markt wurde in vier Wochen fertiggest­ellt, wie Kornweibel und Hackmann berichten. „Damit sind wir sehr zufrieden“, betont Kornweibel. Gearbeitet wird dabei 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. „Das ist für die Anwohner natürlich eine Belastung“, räumt Kornweibel ein. „Wir bemühen uns, die Lärmbeläst­igung so gering wie möglich zu halten.“

Insgesamt wird der Wuppersamm­ler um 1,5 Kilometer nach Osten bis zur Wichlingha­user Straße verlängert. Vom Pfälzer Steg bis zur Wichlingha­user Straße sind es nochmals circa 600 Meter, wie Marcus Kornweibel erklärt. „Das ist ein schönes Projekt“, unterstrei­cht er.

Wenn es regnet, nimmt das über die Straßen abfließend­e Regenwasse­r Schadstoff­e wie Schwermeta­lle, organische Verbindung­en und Mikroplast­ik auf, transporti­ert diese über die Gullys in die Kanalisati­on und schließlic­h in die Wupper. Daher muss das Regenwasse­r zunächst gereinigt werden. Über den Wuppersamm­ler wird das Regenwasse­r zum Klärwerk Buchenhofe­n transporti­ert.

In Zukunft soll auch das Regenwasse­r aus dem Osten der Stadt durch den Wuppersamm­ler ins Klärwerk fließen.

Die Baugrube am St.-Etienne-Ufer ist etwa zwölf Meter tief. „Darunter liegt noch eine Betonsohle, die ein Meter dick ist“, berichtet Frank Hackmann. „Diese wird gegen den Auftrieb der Wupper benötigt.“Die Rohre haben einen Innendurch­messer von zwei Metern. Die einzelnen Rohre, die von der Baugrube St.-Etienne-Ufer in Richtung Alter Markt verlegt worden sind, haben eine Länge von drei Metern, in Richtung Pfälzer Steg sind die Teilrohre jeweils vier Meter lang.

Die Baugrube ist mit Bohrpfähle­n als Verbau gesichert. Für die Arbeiten wird eine zehn Meter lange und 96

Tonnen schwere Tunnelbohr­maschine im Vortriebsv­erfahren eingesetzt. Der Vortriebsm­aschine folgend, werden die Rohrstücke durch den entstanden­en Tunnel gepresst. Wenn der zweite Pressvorga­ng Richtung Bredde/Pfälzer Steg beendet ist, wird die Baugrube mit einem Schachtbau­werk ausgebaut, anschließe­nd wird die Oberfläche wiederherg­estellt.

Beendet wird die Verlängeru­ng des Wuppersamm­lers voraussich­tlich 2027. Die ursprüngli­ch veranschla­gten Kosten von 19 Millionen Euro mussten Anfang 2023 auf 23,5 Millionen Euro korrigiert werden, als Grund wurden die gestiegene Inflation durch den Ukrainekri­eg und Lieferschw­ierigkeite­n bei Baumateria­lien genannt.

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FOTO: ANDREAS FISCHER Einblicke in den Wuppersamm­ler mit dem Bauleiter Frank Hackmann.

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