Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sportler treffen sich unter freiem Himmel

Viele hatten den Start in die neue Saison bereits erwartet: Seit Samstag wird wieder wöchentlic­h zum „Sport im Park“eingeladen – in den HüppAnlage­n und im Dorfpark in Dabringhau­sen. Das Interesse war groß.

- VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIR­CHEN Dunkle Wolken ziehen am Samstagmor­gen über das Bergische Land. „Ich bin beeindruck­t, dass Sie trotzdem hier sind“, stellt Christiane Beyer von der Stadt in den Hüpp-Anlagen fest. Fast 30 Wermelskir­chener haben sich auf den Weg gemacht, um unter freiem Himmel gemeinsam eine kleine Sporteinhe­it einzulegen. Die gelegentli­chen Regentropf­en, die vom Himmel fallen, ignorieren sie gut gelaunt. „Ich habe schon richtig darauf gewartet, dass es wieder losgeht“, berichtet Margot Rombach von ihrer Motivation. Sie ist nicht zum ersten Mal beim „Sport im Park“dabei. „Ich komme jedes Jahr wieder“, sagt sie. „Es macht einfach Spaß.“

So geht es vielen der Besucher, die sich in Jogginghos­e und Sportschuh­en auf den Weg in die Hüpp-Anlagen gemacht haben. Hier startet an diesem Samstagvor­mittag die nächste Runde des Projekts „Sport im Park“. Längst hat sich das Programm etabliert, das die Stadt, die heimischen Sportverei­ne, der Stadtsport­verband, der Kreissport­bund und die AOK gemeinsam aufgelegt haben. Unter dem Motto „Bewegt älter werden“gibt es bis zum Herbst jeden Samstagvor­mittag mindestens ein Bewegungsa­ngebot – in den Hüpp-Anlagen sowie im Dorfpark in Dabringhau­sen. Den Auftakt machen am Samstagmor­gen die Übungsleit­erinnen Gisela Weiser von TuRa Pohlhausen und Brigitte Paffrath vom TuS Wermelskir­chen. Die eine lädt Interessie­rte zum Walken ein, die andere hat Musik und Therabände­r für eine ausgiebige Gymnastike­inheit mitgebrach­t. Um das Aufwärmen kümmern sie sich zum ersten Mal gemeinsam. Brigitte Paffrath wählt auf ihrem Smartphone die Musik aus, und schon erklingt über einen kleinen Lautsprech­er die Musik.

Viele der Besucher wissen schon, was sie erwartet. „Man kommt hier ganz schön ins Schwitzen“, sagt etwa Ursula Janßen, die mit ihrer ganzen Familie zum „Sport im Park“gekommen ist. Im dritten Jahr nimmt sie das Angebot an. „Eine Runde Sport nach dem Frühstück am Samstagmor­gen

tut gut“, hat sie festgestel­lt. Und sie mag auch die Begegnung mit den vielen bekannten Gesichtern.

Inzwischen macht sich Gisela Weiser mit ihrer Gruppe auf den Weg Richtung Eifgen. Währenddes­sen wechselt Brigitte Paffrath die Musik. „Jetzt ist ein bisschen Qigong an der Reihe“, sagt sie. Die Energie im Körper soll wieder fließen, um das Immunsyste­m zu stärken und dem Wohlbefind­en auf die Sprünge zu helfen. Das kostet allerdings Kraft – jeden so viel, wie er kann. Dehnen, Atmen, das Gleichgewi­cht halten und Entspannen: Chinesisch­e Bewegungsk­unst trifft auf klassische­s Rückentrai­ning. Die Teilnehmer machen mit, jeder im eigenen Tempo.

Dann verteilt Brigitte Paffrath die Therabände­r, die auf Widerstand beim Training setzen. Die Übungsleit­erin zeigt erste einfache Übungen – für Rücken und Beine, Schultern und Knie.

Martin Reichwein vom Kreissport­bund steht am Rande der Gruppe und blickt zufrieden auf die besondere Stimmung im Park: „Wir freuen uns, dass dieses Angebot seit Jahren so gut angenommen wird“, sagt Reichwein, der auch Vorsitzend­er des Ski-Clubs in Wermelskir­chen ist. Der Fokus des Kreissport­bundes liege auf dem Wunsch, die Menschen in Bewegung zu bringen. „Wir stellen fest, dass für Erwachsene eine Vereinsmit­gliedschaf­t manchmal eine Hürde ist“, sagt er. Beim „Sport im

Park“sei ein völlig niederschw­elliges Angebot zur Bewegung geschaffen worden. „Und vielleicht machen wir hier ja trotzdem dem einen oder anderen Lust, die Übungsleit­er im Verein wieder zu treffen“, sagt er.

Genauso wie Andreas Keßler von der AOK weiß er um die Kraft der Bewegung – deswegen komme die Krankenkas­se auch für die Finanzieru­ng des Projekts auf, erklärt der Leiter der AOK-Geschäftss­telle in Bergisch Gladbach. „Wer auf Bewegung und Ernährung achtet, hat eine ganz andere Lebensqual­ität“, ermutigt Keßler die Teilnehmer.

Die sind aber längst überzeugt: Eine Stunde lang sind sie zum Start in die neue Saison in Bewegung. Zeitgleich startet die neue Runde des Programms auch im Dorfpark in Dabringhau­sen: Hier sind 13 Teilnehmer dabei – im Alter zwischen fünf und 80 Jahren. Auch sie geben wenig auf die dunklen Wolken und freuen sich über den Einsatz von Übungsleit­erin Dajana Rödder. Am Ende steht für die Teilnehmer in beiden Parks fest: Zum nächsten Training am kommenden Samstag sehen sie sich wieder.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Gisela Weiser (TuRa Pohlhausen) und Brigitte Paffrath (TuS Wermelskir­chen / Foto) haben das Aufwärmen beim „Sport im Park“erstmals gemeinsam gestaltet.

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