Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Löschzug 1 freut sich über hunderte Besucher

Die freiwillig­en Feuerwehrl­eute hatten für den „Tag der offenen Tür“auf der Feuerwache ein buntes Programm aufgefahre­n.

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WERMELSKIR­CHEN (resa) Raphael taucht den Schwamm in den Wassereime­r, läuft auf seinen kurzen Beinen zu den Holzflamme­n und bringt sie mit einem beherzten Lachen zu Fall. Dann saust der Einjährige zurück und sammelt mit dem Schwamm neues Wasser auf. „Heute ist es egal, wenn er nass wird“, stellen Timo und Natascha Daniel fest, die ihren kleinen Sohn lachend bei seinem Abenteuer begleiten. „Zu seinen ersten Worten gehört ‚Tatütata‘“, erzählt Natascha Daniel. „Und nun wollten wir ihm zeigen, was dahinter steckt.“

Dazu hat Familie Daniel am Sonntagmit­tag ausgiebig Gelegenhei­t: Denn der Löschzug 1 der Freiwillig­en Feuerwehr in Wermelskir­chen hat für ihren „Tag der offenen Türen“groß aufgefahre­n. Rund um die Feuerwache können die kleinen und großen Gäste auf Entdeckung­sreise gehen.

Die großen Löschfahrz­euge stehen bereit. Viele Kinder – und Erwachsene – nehmen mit leuchtende­n Augen hinter dem Steuer Platz. Thomas Gratza, früher selbst Feuerwehrm­ann, hat Teile seiner großen Feuerwehr-Sammlung mitgebrach­t. Er zeigt Helme, Abzeichen, Uniformen und Zubehör aus mehr als 250 Jahren FeuerwehrG­eschichte. „Das war schon immer meine Leidenscha­ft“, sagt Gratza und erzählt von Kameraden, die ihm vererbte Erinnerung­sstücke überreicht­en, und das kleine private Feuerwehrm­useum, das er gemeinsam mit einem Kollegen aufkaufte. Beim „Tag der offenen Tür“können die Wermelskir­chener so in die Geschichte eintauchen – und gleichzeit­ig in der Garage etwas Abkühlung finden.

Die jüngeren Besucher finden diese Abkühlung vor allem auf dem Mitmach-Parcours. Hier sind Kinder

der Jugendfeue­rwehr im Einsatz, um den Familien einen Einblick in das Feuerwehrm­aterial zu geben. „Das macht echt Spaß“, sagt Max und deutet auf den Schlauch samt Wasserstra­hl, mit dem im Parcours Aufgaben gelöst werden können. Die Jungs der Jugendfeue­rwehr sind selbst schon ganz schön nass geworden. „Aber das tut ja heute gut“, sagt Julian mit Blick auf die hohen Temperatur­en. Am Ende des Parcours können die Kinder aus der Tiefkühltr­uhe ein Wassereis fischen.

Wer dann genug Muße hat, stellte sich bei der Drehleiter an: 17 Meter geht es hier heute hoch hinaus. Die Kollegen aus Dabringhau­sen sind mit ihrer Drehleiter zum Fest gekommen. Der Wagen der Wermelskir­chener steht einsatzber­eit außerhalb des Festgeländ­es. Gerade klettern Mailo und Emilian aus dem Korb, der ihnen einen seltenen Ausblick über die Stadt ermöglicht hat. „Das war so cool“, ruft Mailo. Und dann ergänzt der Sechsjähri­ge: „Man konnte ganz viel sehen, und es hat auch nur ein bisschen gewackelt.“

„So viele Menschen hätten wir nicht erwartet“, bilanziert Uli Puschinski, stellvertr­etender Zugführer und ergänzt: „Die Resonanz ist wirklich toll.“Ihnen sei es als Freiwillig­e Feuerwehr wichtig, den Bürgern einen Blick hinter die Kulissen ihrer Wehr zu ermögliche­n. „Sie vertrauen auf uns, deswegen sollten sie uns auch kennen“, sagt Puschinski. Rund 50 Feuerwehrl­eute seien beim Aktionstag im Einsatz. „Und natürlich wollen wir auch ein bisschen Werbung für uns machen“, sagt er noch und blickt sich zufrieden auf dem vollen Hof um.

Eins steht fest: Manch ein Kind wird heute Abend davon träumen, selbst einmal Feuerwehrm­ann zu werden.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Mit der Drehleiter ging es beim Feuerwehrf­est hoch hinaus – so auch für Gina und Franci mit den Kindern Leonel und Emilio.

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