Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Hans-Hubert Meier feiert 90. Geburtstag
Der Lüttringhausener Radsportler war ein guter Freund von Horst Lepperhoff.
REMSCHEID (ad) Am Pfingstmontag wird er stolze 90 Jahre alt. Morgens wird es erste Glückwünsche am Dörrenberg in Lüttringhausen geben, wo Hans-Hubert Meier mit seiner Ehefrau Roswitha lebt. Die Familie schaut mal eben rein, Nachbarn, Freunde. So richtig gemütlich soll es dann am späteren Nachmittag in der Gaststätte Poseidon werden. Dort, in Lennep, wird der einstige Radsportler im Kreise von etwa 30 Personen seinen besonderen Geburtstag begehen. Und sicher auch ein wenig sein von vielen sportlichen Erfolgen geprägtes Leben Revue passieren lassen.
Der gebürtige Wuppertaler war durch seinen Vater zum Radsport gekommen. „Er hat mich mit zu einem Rennen genommen, als ich gerade mal 13 Jahre alt war“, weiß Meier noch. Ein Jahr später fuhr er selbst bereits Rennen – für den RV Blitz-Barmen. Seitdem war es um ihn geschehen. Zu seinen engsten Freunden gehörte seit Jugend der mittlerweile leider bereits verstorbene Horst Lepperhoff. Der hatte ihn später auch zum RV Adler Lüttringhausen gelotst.
In den Anfängen ihres radsportlichen Tuns habe es noch keine Siegprämie gegeben. Wer als Erster über die Ziellinie fuhr, bekam eine Torte. Meier weiß noch genau: „Als ich einmal vor Horst ankam, hat er spaßeshalber mit mir geschimpft.“
Motto: „Ich vergesse Dir nicht, dass Du mir die Buttercremetorte weggeschnappt hast.“Geschmeckt hat sie trotzdem.
Zu seinen größten Erfolgen gehörte Platz fünf bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften im Straßenrennen im Jahr 1951. Überhaupt war diese Zeit eine herausragende für ihn. Hückeswagen, Velbert, Ratingen, Solingen – es gab kaum eine Veranstaltung in der näheren Umgebung, die Meier nicht für sich entschied. Er war auf kürzere Strecken spezialisiert. Eine Karriere als Profi?
Er entschied sich dagegen. Der gelernte Polsterer ging in die Industrie, arbeitete für die Firma Vorwerk. Mit seiner Roswitha siedelte er nach Remscheid über.
„Wir haben die Welt gesehen“, sagt sie. Und ist keinesfalls verbittert, dass Reisen wie nach Südafrika, China, Norwegen oder Island gesundheitsbedingt nicht mehr möglich sind. Vor anderthalb Jahren hat Hans-Hubert Meier einen Oberschenkelhalsbruch erlitten, der ihn zur Vorsicht mahnt. Hin und wieder gönnen sich die beiden noch eine Woche in einem netten Hotel im Sauerland und sind dankbar für das, was sie haben.
Ach, ja, Hans-Hubert Meier liebt auch den Fußball und hat ein großes Herz für Borussia Dortmund. Als wir miteinander telefonieren, sitzt er gerade in seinem Sportzimmer. „Das haben wir extra im Haus für ihn eingerichtet“, sagt Ehefrau Roswitha. Meier schaltet hin und her: Ein bisschen Giro d ´Italia, ein bisschen Bundesliga-Konferenz. Toll, wenn jemand mit fast 90 Jahren noch solch ein Interesse am Sport hat.