Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Symphoniker spielen das Lied vom Tod
Bei der Reihe On Fire steht Filmmusik aus Hollywood-Western auf dem Programm.
REMSCHEID In Sergio Leones Western-Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“stehen sich am Ende Henry Fonda und Charles Bronson gegenüber. „Du sollst nicht meinen Namen nennen“, sagt der eine. Der andere spielt Mundharmonika. Wie immer, wenn es bedrohlich wird. Dazu dringen im Kinosaal die Klänge von Ennio Morricone mit voller Wucht aus den Lautsprechern. Alles reduziert sich auf die beiden Augenpaare – bis der tödliche Schuss fällt.
Längst hat diese Szene Filmgeschichte geschrieben und jetzt ein Teil der 20. Ausgabe von On Fire der Bergischen Symphoniker. Der Titel „Go West“. Der musikalische Leiter des Abends am 24. Mai im Remscheider Teo Otto Theater ist Miki Kekenj.
Zum Start des Konzerts wird das Teo Otto Theater selbst zum Kino. „Wir haben einen eigenen Film gedreht“, ist Kekenj ganz begeistert. Acht lustige Minuten zu Western und deren Filmmusik wird es geben.
Morricone, der Meister der Western-Musik aus Italien, wird danach noch an einigen Stellen des Konzerts gespielt, verrät Miki Kekenj vorab. Der Konzertmeister bearbeitet die Vorlagen für das Orchester
und wird es auch dirigieren. Die Ausgabe zur Filmmusik von On Fire wird aber auch von der Moderation durch Michael Forster leben. Seine launigen Erklärstücke werden entsprechend in die Welt des Western
und der Musik einführen. „Die glorreichen Sieben“, nennt Kekenj noch ein Stück, welches erklingen wird. Auch der Spätwestern Hollywoods bekommt seinen Platz. Die Symphoniker werden mit dem Wolf tanzen, und in „Django Unchained“werden die musikalischen Ketten gesprengt.
Der Abend wird mit einer Hommage an den 1934 vor dem aufziehenden Nationalsozialismus in die USA ausgewanderten Komponisten Erich Wolfgang Korngold beendet. „Sein Violinkonzert klingt wie Filmmusik,“erklärt Miki Kekenj begeistert. Er selbst werde daraus den 3. Satz spielen.
Korngold hatte tatsächlich Filmmusik komponiert und für die Filme „Ein rastloses Leben“und „Robin Hood – König der Vagabunden“jeweils den Oscar bekommen. Auf die Hollywood-Auszeichnung musste Ennio Morricone übrigens bis 2016 warten. Für den Tarantino-Western „Hateful Eight“gab es die goldene Figur. Und diese Musik des Italieners wird das Konzert neben vielen anderen Werken der Bergischen Symphoniker ebenfalls prägen.
Freitag, 24. Mai, 19.30 Uhr, Teo Otto Theater. Es gibt noch ganz wenige Restkarten online für 19 bis 39 Euro.