HIV: Zahl der Infektionen rückläufig
Virus Die Medizin hat die Gesundheit der Infizierten enorm verbessert. Bei der Akzeptanz gibt es dagegen nur wenig Fortschritt.
Die Versorgung von HIV-infizierten Menschen ist im Südwesten überdurchschnittlich gut: „Bei Erkennung des Virus‘, Therapie und Therapieerfolg schneidet Baden-Württemberg im Vergleich der Länder besonders gut ab“, sagte die Epidemiologin Viviane Bremer vom Robert-Koch-Institut (RKI) zum Welt-Aids-Tag am Sonntag.
Eine weitere gute Nachricht des RKI: Die Neuinfektionen durch homosexuelle Kontakte sind seit 2013 rückläufig. Mit einer speziellen Therapie lasse sich das Virus im Blut innerhalb von drei bis vier Monaten stark reduzieren. So stelle auch ungeschützter Verkehr für HIV-Positive und deren Partner keine Gefahr mehr dar, sagte Bremer. Die Zahl aller neu mit HIV diagnostizierten Menschen geht seit 2017 zurück und lag 2018 bei 230.
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) betonte: „Menschen mit HIV müssen bei uns frei von Diskriminierung leben können.“Doch würden noch immer HIV-Positive stigmatisiert. Sie ließen sich aus Angst nicht testen, so blieben Infektionen unentdeckt. Diskriminierung prangerte auch die Aids-Hilfe an.
Mehr als 10 700 Menschen, die sich HIV oder Aids vor längerer Zeit zugezogen haben, leben im Südwesten.