Dialog mit meinem Gärtner
Jean Becker, seines Zeichens Regisseur von sommerleichten Dramen und Komödien, hat 2007 mit dem vorliegenden Film ein Stück geschaffen, das weder zu positive noch zu negative Gefühle im Zuschauer entfacht. Dabei hat es sowohl humoristische als auch dramatische Eigenschaften. Daniel Auteuil („Bevor der Winter naht“) spielt einen erfolgreichen, wohlhabenden Pariser Künstler, der sich aufgrund einer kreativen Flaute in das Dorf seiner Jugend zurück gezogen hat. Da er gerne den inzwischen verwilderten Garten seiner Mutter wieder herrichten möchte, schreibt er eine Stelle für einen Gärtner aus. Prompt meldet sich der arbeitsame Léo (Jean-Pierre Darroussin), der sich nach dem ersten Händedruck als alter Schulfreund Dupinceaus zu erkennen gibt. Obwohl beide Männer seit der Schule komplett andere Wege gegangen sind, befinden sie sich sogleich auf einer Wellenlänge und es entstehen, wie der Titel bereits verrät, tiefgreifende Dialoge zwischen Arm und Reich, verheiratet und getrennt, Stadt und Land sowie Praktiker und Theoretiker. Beide nähern sich einander an und lernen das Leben des jeweils anderen kennen. Und beide beeinflussen sich gegenseitig. Obwohl es im Laufe des Films sehr dramatisch zu werden droht, bleibt der Erzählton doch eher ruhig und gelassen, sodass dem Zuschauer selber Zeit bleibt, um sein eigenes Leben zu reflektieren und dort irgendwo einzuordnen. Das ist natürlich nicht sonderlich spannend und es gibt auch keine Pointe, die das Publikum lauthals zum lachen bringen. Dennoch ist der Dialog in Kombination mit den wunderschönen, sommerlichen Naturaufnahmen eine unterhaltsame Reise, die sich wie Dupinceaus Bilder malerisch entfaltet.