Bob, der Streuner
Es gibt dieses alte Sprichwort: „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal.“Der Brite James Bowen würde dem sicher widersprechen, denn sein Kater Bob ist kein einfaches Haustier, sondern sein bester Freund. Nachdem die wahre Story dieser ungewöhnlichen Tier-Mensch-Partnerschaft bereits in mehreren Bestseller-Romanen festgehalten wurde, war eine Verfilmung nur eine Frage der Zeit. Die liebevolle Leinwand-Adaption „Bob, der Streuner“basiert auf den ersten beiden Büchern und erzählt vom drogensüchtigen Straßenmusiker James (Luke Treadaway), der endlich clean werden möchte. Seine Betreuerin Val (Joanne Froggatt) verschafft ihm daraufhin eine Sozialwohnung, vor deren Tür er eines Tages den verletzten Straßenkater Bob findet. Zusammen mit seiner Nachbarin Betty (Ruta Gedmintas) pflegt er ihn wieder gesund. Bob begleitet James fortan bei seiner Straßenmusik und hilft ihm, seine Drogenabhängigkeit zu besiegen. Regisseur Spottiswoode inszeniert diese innige Freundschaft wunderbar ehrlich, warmherzig und nicht nur aus Sicht der Menschen. Mit einer subjektiven „Katzenkamera“sieht man auch immer wieder, wie Bob (der sich im Film meist selbst spielt) die Welt wahrnimmt, wodurch der Kater zum gleichwertigen Mitglied des gut besetzten Ensembles wird. Technisch ist „Bob, der Streuner“auch ein durchweg solider Film, dessen Stärken in der Bildschärfe und der Farbgebung liegen. Der fast nur aus James’ eigenen Songs bestehende Soundtrack verleiht dem Film dann noch eine gewisse Melancholie, die glücklicherweise nie kitschig wirkt. „Bob, der Streuner“ist eben einer dieser Filme, der wahrscheinlich jedem ans Herz geht – Hundefreunde mit eingeschlossen.