Profiling Paris
Die meisten Serien mit Profilern sind ziemlich düster und ernst, was sich von der französischen Krimi-Serie „Profilage“nicht zwingend behaupten lässt. Klar, sind auch hier die Fälle allesamt ernst zu nehmen und es entwickeln sich schreckliche Dramen. Allerdings ist die charmante Profilerin Chloé Saint-Laurent (Odile Vuillemin) der angenehm auffallende Farbtupfer in diesem düsteren Thriller-Szenario. Sie trägt nicht nur Kleidung und Handtaschen in grellen Tönen, auch ihr Charakter ist kunterbunt und leicht infantil. Allerdings leidet sie unter einer gefährlichen Form von Schizophrenie, weshalb sie zuletzt ihren Kollegen Rocher (Philippe Bas) mit einem Messer attackierte. Nach ihrem mehrmonatigen Aufenthalt in der Psychiatrie wurde sie medikamentös neu eingestellt und darf nun an ihren Arbeitsplatz zurück kehren. Um keine weiteren Kollegen zu gefährden, wird sie kurzerhand in den Innendienst, genauer gesagt ins Archiv versetzt, wo sie nun unter der Fuchtel ihrer neuen Vorgesetzten Akten wälzen und sortieren muss. Was anfänglich wie eine Strafe wirkt, entwickelt sich zu etwas Nützlichem, da Rocher in einem Fall von versuchter Entführung ermittelt, der einiges an Archivarbeit erfordert. Und weil Chloé nicht einfach tatenlos zuschauen kann, wenn eine Familie ihre seit vielen Jahren vermisste Tochter sucht, schaltet sie sich in die Ermittlungen ein, ohne ihren Kollegen Bescheid zu geben. Der Mischung aus sympathisch abgedrehten, auflockernden Dialogen und bitterernster Handlung gelingt der Spagat ganz problemlos. Wer auf spannende Krimikost mit einem Schuss Humor steht, dem kann die Serie bedingungslos empfohlen werden.