Die Besucher
Kein unerfreulicher Besuch ist so schlimm wie „Die Besucher“, eine Filmreihe, die es nach einem großen Zeitsprung auch in unsere Gegenwart geschafft hat. Denn in „Sturm auf die Bastille“treiben der Graf de Montmirail (Jean Reno) und sein Knappe Jacquouille (Christian Clavier) bereits zum dritten Mal ihr Unwesen und erreichen ganz neue Tiefpunkte. Dabei waren die zwei französischen Unglücksritter schon in den 90er Jahren eher zum Missfallen der Kritiker unterwegs. Fast 20 Jahre später knüpft „Sturm auf die Bastille“vollkommen nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an. Durch einen weiteren Zeitsprung landen die zwei Antihelden unverhofft in der Epoche der Französischen Revolution, wo sie umgehend zum Tode verurteilt werden. Nach einer gelungenen Flucht schließen sie sich einer Gruppe Revolutionärer an und verbreiten schon bald wieder ihr Unheil. Das Thema Zeitsprünge wird dabei etwas zu wörtlich genommen, denn der Film springt in einem rasanten Tempo zwischen den Szenen, während Dialoge in rekordverdächtiger Geschwindigkeit ablaufen. Jeder Witz vergeht, noch bevor er Zeit hatte, sich bemerkbar zu machen. Was soll’s, der Humor beschränkt sich sowieso fast ausschließlich auf Ekelszenen und so kommt bald eine ganz neue Art von Zeitsprung in Frage: die Vorspultaste. Immerhin vermittelt der Film kleine Eindrücke der Französischen Revolution und wirft auch einen Blick auf die kleinen Leute. Mit seinen kräftigen Farben ist der Film zudem schick anzusehen und kann damit ein wenig über seine erzählerischen Schwächen hinweg täuschen. Ansonsten ist der Film auf ganzer Linie ein Misserfolg. Manchmal sollte man die Vergangenheit einfach ruhen lassen.