Resident Evil – The Final Chapter
Verfilmungen von Videospielen waren lange Zeit im Kino eher Mangelware. Doch in den letzten Jahren hat sich das stetig geändert. Immer mehr Spielemarken wie „Prince of Persia“, „Hitman“und kürzlich auch „World Of Warcraft“haben es auf die Leinwand geschafft. Langfristig ist das vor allem zwei sehr erfolgreichen Adaptionen zu verdanken. Zum einen „Tomb Raider“mit Angelina Jolie und zum anderen natürlich „Resident Evil“mit Milla Jovovich. Ganze 1.2 Milliarden US-Dollar hat die inzwischen 6-teilige Filmreihe um die Actionheldin Alice (M. Jovovich) und ihren Kampf gegen das Zombievirus der Umbrella-Corporation eingespielt. Alleine 312 Millionen gehen davon auf das Konto des jüngsten Teils, „The Final Chapter“. Wie der Name schon verrät, soll Alice’ Geschichte damit zu einem endgültigen Abschluss gebracht werden. Das bedeutet sowohl das Aus für Jovovich als Galionsfigur des Film-Franchise, als auch für Paul W.S. Anderson als kreativen Kopf. Er schrieb die Drehbücher zu allen sechs Filmen und führte bei vier Teilen die Regie. Jovovich und Anderson sind durch ihre gemeinsame Arbeit an den Filmen sogar zu einem Liebespaar geworden, mittlerweile verheiratet und Eltern zweier Kinder.
Turbulente Dreharbeiten
Die Produktion von „The Final Chapter“stand lange Zeit unter einem ungünstigen Stern. Zunächst musste der Dreh durch Jovovichs Schwangerschaft aufgeschoben werden. Als es im Herbst 2015 dann schließlich los ging, trübten zwei schwere Unfälle die Arbeit am Set. Jovovichs Stuntdouble Olivia Jackson lag zwei Wochen in einem künstlichen Koma, nachdem sie einen schweren Sturz von einem Motorrad bei hoher Geschwindigkeit erlitt, und das ohne Helm. Ihr halbes Gesicht wurde regelrecht zerfetzt. Zudem gab es später einen tragischen Todesfall durch einen schwergewichtigen Hammer der U.S.-Army, der von einer rotierenden Plattform auf ein Crewmitglied herabstürzte. Trotz all dieser Unglücke konnte der Dreh erfolgreich beendet und das letzte Kapitel von Alice‘ Kampf eingeläutet werden. Nach Jahren der Zombie-Apokalypse scheint der Planet nur noch ein einziger Trümmerhaufen zu sein. Die Einzelgängerin und Überlebenskünstlerin Alice wandelt durch die Ruinen der Großstädte auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Hinter jeder Ecke lauern mutierte Monster, eines größer und widerlicher als das andere. In den Katakomben von Washington D.C. nimmt die künstliche Intelligenz der Umbrella-Corporation Kontakt mit Alice auf und bittet sie um Hilfe. Anscheinend wurde in der Hauptbasis des Unternehmens in Raccoon City ein wirksames Antivirus entwickelt, das man über die Luft verbreiten könnte. Natürlich hat Umbrella andere finstere Pläne und Alice bleiben nur 48 Stunden, um das Antivirus in ihre Gewalt zu bringen. Sonst wird Umbrella auch die noch wenigen Enklaven der letzten freien Menschen vernichtet haben. Zudem hat Alice eine offene Rechnung mit dem Chef der Corporation, Dr. Isaacs (Iain Glen), und will selbst dafür sorgen, dass er keine Bedrohung mehr darstellt. In Raccoon City angekommen, schließt sich Alice einer kleinen Widerstandsgruppe an, zu der auch eine alte Bekannte gehört: Claire Redfield (Ali Larter). Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Basis von Umbrella, um die letzte und entscheidende Mission zu erfüllen.
Auch der neueste Teil ist natürlich wieder von Anfang bis Ende ein riesiges und recht raues Action-Inferno. Abgefahrene Stunts, viele Explosionen, stylische Kampfchoreographien und nicht zu vergessen, Massen von Zombies und mutiertem Gesocks. Mit den Spielen hat die Kinoreihe ja noch nie viel zu tun gehabt, mit Ausnahme der Exposition. Trotzdem gibt es in dem ein oder anderen Detail wieder ein paar kleine Parallelen. Aufgrund des kommerziellen Erfolgs der Filme wird bei Constantin Film schon seit längerem an einem Reboot des Franchise gearbeitet. Details sind noch nicht bekannt. Anderson und Jovovich werden sich aber wohl ausdrücklich anderen Projekten widmen.