Live By Night
Boston 1926: Der Weltkriegsveteran Joe Coughlin (Ben Affleck) ist desillusioniert von seinen Erlebnissen als Soldat. Das Vertrauen in die Regierung und deren Gesetze hat er vollends verloren. Ihn interessiert nur noch, wie er möglichst schnell an viel Geld kommen kann. Mit seinem Partner Dion (Chris Messina) dreht er ein krummes Ding nach dem anderen. Dabei stört er zusehends die Geschäfte der hiesigen Mafiabanden. Um nicht unterzugehen, verbündet er sich mit dem Anführer der Iren, Albert White (Robert Glenister). Auch Joe ist Ire, pfeift aber auf Nationalitäten. Er begreift sich selbst als unabhängigen Outlaw. Unglücklicherweise verliebt er sich in Whites persönliche Freundin Emma (Sienna Miller) und stürzt sich in eine leidenschaftliche Affäre. Dass das nicht lange gut gehen kann, ist ihm klar, doch die Liebe macht ihn blind für alle Gefahren. Es kommt, wie es kommen muss. Joe wird vom italienischen Mafiaboss Maso Pescatore (Remo Girone) an White verraten und sein Tod scheint besiegelt. Doch er hat Glück. Gerade rechtzeitig fällt er in die Hände der Polizei und kommt ins Gefängnis. Da sein Vater (Brendan Gleeson) der stellvertretende Polizeichef ist, muss Joe nur drei Jahre sitzen. Emma jedoch scheint unwiderruflich verloren. Um sich an White zu rächen, verbündet sich Joe nach seiner Entlassung mit Pescatore und übernimmt für ihn, zusammen mit Dion, den Alkoholschmuggel in Florida. Als talentierter Anführer mit Geschäftssinn wird er schnell zum einflussreichsten Unternehmer vor Ort und verliebt sich in die Kubanerin Graciela (Zoe Saldana). Doch hier unten muss er sich unerwarteter Weise mit dem Ku Klux Klan rum schlagen, dessen Mitglieder eng mit dem hiesigen Polizeichef Irving Figgis (Chris Cooper) verbandelt sind. Nebenbei steht auch die Rache an White immer noch auf seiner Agenda.
Der edelmütige Gangster
Die Geschichte basiert auf einem Roman von Dennis Lehane aus dem Jahre 2012. Affleck selbst ist Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in einem. So wundert es nicht, dass er stets den Mittelpunkt der Szenen schmückt. Vorbildlich verkörpert er den Mythos des amerikanischen Outlaws. Er nimmt sich, was er will, ist eigensinnig, unabhängig, furchtlos und selbstbestimmt und trotzdem ein Mann mit moralischen Prinzipien, der gegen Rassismus kämpft, jede Frau wie ein Gentleman behandelt und niemals mehr Gewalt einsetzt, als gerade nötig ist. Schade ist nur, dass hinter dieser omnipräsenten Vorzeigefläche kein interessanter und erst recht kein ambivalenter Mensch Platz hat. Bildtechnisch kann die Blu-ray überzeugen. Satte Farben, ein hoher Schärfegrad und vor allem die Detailfülle sorgen für optischen Genuss. Der Klang ist zuweilen ein wenig dumpf, besonders bei den Stimmen fällt das auf. Dafür kann man sich gerade bei den Actionszenen über einen breit gefächerten Raumsound mit präziser Signalortung freuen. Hier macht sich der 7.1-Atmos-Sound bezahlt.