Tod einer Kadettin
Die ambitionierte junge Lilly Borchert (Maria-Victoria Dragus) hat soeben ihr Abitur erfolgreich abgeschlossen und verfolgt nun große Pläne. Ehe sie ihr anvisiertes Medizinstudium angeht, möchte sie zunächst noch die Welt bereisen und kennenlernen. Da bietet sich als ideale Vorbereitung der Sanitätsdienst bei der Marine an. Das vermeintliche Abenteuer bekommt jedoch Risse, als sie feststellen muss, dass der militärische Alltag streng durchreguliert ist und Schlafmangel herrscht. In der Truppe wirkt sie wie ein Fremdkörper, isoliert und ohne wirklichen Anschluss. Zusätzlich erschwert ihr die Kadettin Klara (Lisa Hrdina) das Leben.
Das Kämpferherz in Lilly bietet dennoch ihren Torturen Paroli. Sie hält diese in einem Tagebuch fest und sehnt ein Wiedersehen mit ihrer Familie herbei. Als sie eines Nachts den Ausgucksposten bezieht, kommt es zu einem tragischen Unglück, bei dem sie über Bord geht. Allen Versuchen zum Trotz, sie in dem eiskalten Wasser zu entdecken und zu retten, kann die Kadettin nicht geborgen werden. Was ist mit der jungen Frau geschehen und wie konnte es dazu kommen?
Das TV-Drama orientiert sich an dem tatsächlichen Unglücksfall auf dem Segelausbildungsschiff Gorch Fock, der auch heute noch unzählige Fragen aufwirft. Für die Hinterbliebenen der tatsächlichen Kadettin Jenny Böken wird der Film eine weitere schmerzhafte Episode sein, der alte Wunden aufkratzt und erneut keine Antworten dazu geben wird, was genau geschah. Marine-Angehörige könnten sich an der Darstellung des Alltags zur See daneben auch falsch dargestellt sehen.