Shine – Der Weg ins Licht
Die Biographien hochbegabter Künstler und Musiker sind nicht selten beliebter Stoff für Filmemacher. Der australische Regisseur Scott Hicks widmete sich Mitte der 1990er in seinem Werk „Shine“dem Leben von David Helfgott. Bereits mit fünf Jahren lernte das Wunderkind bei seinem Vater Klavier spielen. Später räumte er diverse Preise ab und bekam mehrere Stipendien angeboten. Je älter er wurde, desto mehr machten sich jedoch psychische Probleme bemerkbar. Die Ärzte diagnostizierten eine schizophrene Störung. Helfgott wurde im Laufe der Jahre zu einem Pflegefall. Im Mittelpunkt der Handlung steht vor allem die ambivalente Beziehung zwischen Sohn und Vater. Letzterer wird von Armin Mueller-Stahl dargestellt. Auf dem Tiefpunkt seiner Krankheit, im Erwachsenenalter, übernimmt Geoffrey Rush die Rolle des zwiegespaltenen Genies. Das intime Drama zeichnet in Davids jungen Jahren vor allem die Suche nach persönlicher Entfaltung und den Wunsch, sich vom liebenden und gleichzeitig kontrollierenden Vater zu lösen. In der zweiten Lebenshälfte stehen die Schizophrenie und ihre Folgen, aber auch der Aufbau eines neuen Lebens im Vordergrund. Bei allem ist die Musik ein einfühlsamer Begleiter. Kompositionen von Chopin, Liszt und Rachmaninoff spiegeln Davids Empfindungen und seine Sinnsuche wieder. Geoffrey Rush wurde mehrfach für seine Leistung in „Shine“nominiert und ausgezeichnet, ebenso Mueller-Stahl als beste Nebenrolle. Beide liefern eine eindringliche und immersive Performance. Die außergewöhnliche Geschichte, die schauspielerische Leistung und die zeitlose Musik machen „Shine“auch heute noch zu einem sehenswerten Drama.