Der Fall Kalinka – Im Namen meiner Tochter
Wie weit geht ein Vater, um Gerechtigkeit für den Tod seiner Tochter zu erkämpfen? Der deutsch-französische Justizkrimi konfrontiert den Zuschauer mit einer Horrovision eines Vaters. Seine Tochter kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben und der neue Mann seiner Ex-Frau hinterlässt dabei einen zwielichtigen Eindruck. So ergeht es dem Franzosen André Bamberski (Daniel Auteuil) im Sommer 1982, als seine 14-jährige Tochter Kalinka tot aufgefunden wird. Sie befand sich im Urlaub in Deutschland unter der Obhut ihrer Mutter und ihres Stiefvaters Dieter Krombach, in dessen Haus am Bodensee. Die Umstände werfen Fragen auf. So bemerkt Krombach, der selber Kardiologe ist, Kalinka tot im Bett aufgefunden zu haben. Sowohl er, als auch die Gerichtsmedizin tappen zunächst im Dunkeln, was die Todesursache sein könnte. Allerdings gibt sein Verhalten Rätsel auf. Für Kalinkas Vater sind die Ermittlungsarbeiten und Erklärungen nicht ausreichend und er drängt vehement auf eine ordnungsgemäße Aufklärung des Unglücks. Dabei sieht er im Stiefvater den Schlüssel zur Lösung des Falles und bemüht sich, die deutsche Justiz zur Wiederaufnahme der Untersuchungen zu gewinnen. Für diese ist der Fall jedoch abgeschlossen. Somit bleibt ihm nur ein Weg: Selbstjustiz! Die deutsch-französische Koproduktion beleuchtet einen authentischen Kriminalfall, der seinerzeit zu justiziellen und diplomatischen Spannungen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich führte. Aufwühlend in seiner Thematik und Inszenierung, führt er die Grenzen von Justiz und Gerechtigkeit, verbunden mit der Frage, auf: Wann ist Selbstjustiz moralisch legitim?