Professor T
Nun hat der deutsche Krimifreund also eine hiesige Ausgabe von „Monk“oder „Sherlock“, eine Hauptfigur mit sehr „speziellen“Eigenheiten. So wird Jasper Thalheim, Professor für psychologische Kriminologie, von seinen Studenten geschätzt, aber auch mit Vorsicht genossen. Seine ausgefeilte Gabe, Fälle durch eine beißende Kombinatorik zu lösen, wie auch seine Eigenheiten und Macken bringen ihm den Namen Professor T ein. Dies macht sich die Kripo Köln zunutze, wenn ein kniffliger Mordfall zu lösen ist. Dabei ist die Kooperation mit dem immer richtigliegenden Eigenbrödler wahrlich kein Zuckerschlecken. Da muss man schon einmal die ein oder andere Beleidigung über sich ergehen lassen und auch damit leben können, selbst analytisch durchleuchtet zu werden. Das der Logik-Genius mit seiner schroffen Art nicht zu jedermanns Liebling avanciert, scheint da nur allzu folgerichtig. Die Mini-Serie besteht aus 4 Folgen mit je etwa einer Stunde Spielzeit. Die ZDF-Produktion verpasst leider einen mutigen Schritt, einen eigenen zwanghaften Protagonisten mit eigener Geschichte zu entwickeln. So ist der Serienstoff um Jasper Thalheim aus dem Original in Belgien nach Köln verlegt worden. Dennoch kann man die schauspielerische Leistung hervorheben. Speziell Matthias Matschke als Besetzung des Professors ist die Lust, sich auf die Rolle einzulassen, deutlich anzusehen. So kann er dem Kriminalkauz Authentizität und Leben einhauchen. Die kriminalpsychologischen Elemente während der Bearbeitung der Kriminalfälle hätten insgesamt noch etwas ausgereifter sein können. Dennoch sollte man sich mit Professor T und seinen Praktiken beschäftigen, um sich ein Urteil zu erlauben.