Animation

Guilty Crown, Assassination Classroom 2, Accel World, Wonder Woman, Naruto The Movie 5, Shirobako (Vol. 1), Heavy Object, Overlord

Mit der Schilderung der nationalen Demütigung Japans unter dem Mandat einer von der UNO eingesetzten Fremdregierung baut „Guilty Crown“ganz klar auf die patriotischen Gefühle seiner Zuschauer. Doch auch dem hiesigen Publikum hat die Anime-TV-Serie aus dem Jahre 2011 einiges zu bieten. Zwar ist die Geschichte um einen weiteren normalen Schuljungen, der mittels plötzlich entdeckter geheimnisvoller Kräfte seine dystopische Welt verändert, großer Unsinn, der nicht einmal den eigenen Regeln folgt. Doch die Serie wartet mit genügend Wendungen und einigen ausgesprochen gravierenden Entwicklungen auf, dass man einen Großteil des inhaltlichen Schwachsinns getrost verzeihen kann. Schwerer wiegen da schon die unsympathischen Charaktere, die so ziemlich jedes Anime-Klischee mitnehmen. Allen voran Protagonist Shu Ouma, ein langweiliger, antriebsarmer Bursche, der wohl der Zielgruppe als Identifikationsfigur dienen soll, im Resultat aber eher nervt und die Zuschauer auf Distanz hält.

Deutlich mehr begeistern aber bei „Guilty Crown“sowieso die äußeren Werte. Die vom späteren „Attack On Titan“-Animationshaus „Studio Wit“produzierte Serie kleckert nicht, sondern klotzt, und zwar mit tollen Designs, für TV-Verhältnisse extrem flüssigen Animationen sowie einer aufwändigen Inszenierung mit viel Sinn für großes Spektakel. Die neu veröffentlichte, edle Komplettbox erlaubt es nun, die gesamte Serie am Stück zu genießen, wobei leider auf eine sehr mittelmäßige Synchro gerade bei den wichtigen, jugendlichen Charakteren hingewiesen werden muss. Die japanische Tonspur sollte hier klar bevorzugt werden.

Für Freunde des gediegenen Spektakels hält „Guilty Crown“so Einiges bereit, woran man sich die Augen weiden kann

Nervtötend oder Identifikationsfigur? Das ist hier die Frage