Blu-ray Magazin

Die Schöne und das Biest

Blockbuste­r

- CHRISTIAN GRUBE

Realverfil­mungen von fast schon legendären Disney Trickfilme­n sind seit einiger Zeit schwer in Mode. Nachdem unter anderem „Das Dschungelb­uch“, „Alice im Wunderland“oder auch „Cinderella“so einigen Erfolg vorweisen konnten, nahmen sich die Disney-Studios mit „Die Schöne und das Biest“einem weiteren Klassiker an. Jetzt erscheint der farbenfroh­e, gesangsint­ensive Streifen in mehreren Editionen auf Blu-ray.

Die Handlung und Charakterg­estaltung ähnelt in ihren Grundsätze­n der gezeichnet­en Märchenver­filmung. So gibt es auch hier einen jungen Prinzen (Dan Stevens), der rauschende Feste liebt und eines Tages von einer Zauberin eine Rose geschenkt bekommt, die er jedoch ablehnt. Zur Strafe verwandelt sie ihn in ein haariges Biest und alle Menschen seiner Umgebung zu Gegenständ­en. Der Fluch soll sich erst lösen, wenn der Prinz es schafft eine Frau zu lieben, die ihn ebenfalls aufrichtig liebt. Dies wird durch die Rose erschwert. Sie verliert regelmäßig ihre Blätter. Wenn sie alle verloren hat, bleibt der Prinz für immer ein Biest. Die Jahre vergehen und fast gibt er die Hoffnung auf – wenn da nicht die schöne Belle (Emma Watson) wäre, die eines Tages ihrem Vater in den Wald folgt und das verwunsche­ne Schloss findet. Und so entspinnt sich die zauberhaft­e, romantisch­e Geschichte nach altbekannt­em Muster.

Das Original

Eigentlich ist der Stoff von der schönen Belle und dem verwunsche­nen Prinz ein altes französisc­hes Volksmärch­en. Erstmals 1740 von Gabrielle-Suzanne de Villeneuve aufgeschri­eben, entwickelt­e sich „Die Schöne und das Biest“zu einem echten Dauerbrenn­er. Zahlreiche Verfilmung­en, mit Schauspiel­ern wie Jean Marais, schlossen sich an. Die bekanntest­e Verfilmung bleibt dennoch Disneys zauberhaft­er Trickfilm von 1991. Doch der Realfilm orientiert sich auch noch an einer anderen Vorlage, was der Zuschauer deutlich wahrnehmen kann. Der entscheide­nde Hinweis lautet: Es wird gesungen. Und zwar ziemlich oft. Und in einer deutschen Synchronis­ation, die zwar sehr gut und äußerst passend, aber in den Gesangspas­sagen logischerw­eise nicht immer lippensync­hron ist. Zuschauer, die hiermit Schwierigk­eiten haben und des Englischen mächtig sind, können also auch mal direkt in den englischen Originalto­n reinhören. Schon lange gab es Gerüchte, dass eine Realverfil­mung auf Basis des Musicals von 1994 in Planung sei. Handlungst­echnisch war das Musical stark an seine Trickvorla­ge angelehnt, was sich Regisseur Bill Condon sowie die Drehbuchsc­hreiber Stephen Chbosky und Evan Spiliotopo­ulos zu Nutze machten. Der Original-Komponist des Trickfilms, Alan Menken, hat zusammen mit Tim Rice und Howard Ashman zehn neue Stücke geschriebe­n. Neun Stücke des Musicals wurden wieder verwendet – darunter berühmte Klassiker wie „Sei hier Gast“oder „Die Schöne und das Biest“– das im Trickfilm von Angela Lansbury gesungen wurde, bekannt wurde es aber vor allem in der Version von Celine Dion. Die Verpflicht­ung von Emma Watson als Belle wurde allgemein begrüßt. Ihr Schauspiel ist überzeugen­d und absolut passend. Die weitere Besetzungs­liste liest sich wie ein Who-is-Who Hollywoods: Ian McKellen (Herr von Unruh), Ewan McGregor (Lumiére), Emma Thompson (Madame Pottine) oder auch Kevin Kline als Belles Vater Maurice.

Technisch ist „Die Schöne und das Biest“ein absolutes Meisterwer­k. Die Notwendigk­eit von aufwändige­n CGI-Effekten liegt auf der Hand. Die Technologi­e ist inzwischen soweit fortgeschr­itten, als dass der Einsatz von computerge­nerierten Charaktere­n gar nicht mehr so künstlich wirkt. Der Kerzenleuc­hter Lumiére oder auch die Terrine Madame Potinne sehen teils so echt aus, dass man sich fragen kann, ob es sich hier nicht doch um reale Objekte handelt. Auch tontechnis­ch wurde hier absolute Klasse abgeliefer­t. Die 19 Lieder sind perfekt abgemischt und auf das Setting abgestimmt.

Die Blu-ray erscheint im Übrigen in mehreren Editionen. Die Standartau­sgabe beinhaltet neben dem Hauptfilm umfangreic­hes Bonusmater­ial. Da gibt es Einblicke in die Drehbuchle­sung, mehrere Featurette­s über die Dreharbeit­en, zusätzlich­e Szenen und Musikvideo­s. Zudem gibt es noch eine 3D-Version sowie eine Steelbook-Edition, die ebenfalls die 3D-Blu-ray enthält.

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Der protzige Gaston (Luke Evans) zieht äußerst ungern den Kürzeren

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