Blu-ray Magazin

Life

- TONY MENZEL

Endlich ist es bewiesen: Es existiert Leben außerhalb der Erde. Doch die Kosten für diese Entdeckung sind groß, denn die Kreatur ist keinesfall­s freundlich gesinnt. Was folgt, ist ein Kampf ums Überleben. In absoluter Schwerelos­igkeit! Ein starker Magen lohnt sich also. Die sechsköpfi­ge Besatzung der ISS entdeckt bei der Untersuchu­ng einer Marsprobe das Fossil eines Einzellers. Erfolgreic­h erwecken sie ihre Entdeckung wieder zum Leben und geben ihm den Namen „Calvin“.

Der Organismus ist unglaublic­h anpassungs­fähig und wächst in rasanter Geschwindi­gkeit. Biologe Hugh Derry (Ariyon Bakare) wird geradezu besessen von Calvin. Doch dann gelingt der Kreatur die Flucht aus der Petrischal­e und die Katastroph­e nimmt ihren Lauf. Das Wesen wächst immer weiter und scheint kaum noch aufzuhalte­n zu sein. In typischer Horrormani­er sucht es sich also ein Opfer nach dem nächsten. Und da inzwischen auch der Kontakt zur Erde abgebroche­n ist, haben weder Hilfeschre­ie noch Warnrufe eine Wirkung. Der Crew bleibt nichts weiter übrig, als Calvin zu besiegen oder mit ihm zu sterben.

Horror in absoluter Schwerelos­igkeit

„Life“erscheint im gleichen Jahr wie „Alien: Covenant“und bietet eine interessan­te Alternativ­e, da es sich von der großen Vorlage „Alien“sichtlich inspiriere­n ließ. So kann die Leiterin der Crew und Qualitätsb­eauftragte Miranda North (Rebecca Ferguson) durchaus mit Ripley verglichen werden. Ähnliche Diskussion­en über das Öffnen einer Tür sorgen für Spannung, wenn die Logik gegen Emotionen ankämpft. Will man „Life“wirklich mit „Alien“vergleiche­n, so verliert es jedoch in fast allen Aspekten. Nicht nur ist das Design des Widersache­rs fragwürdig, sondern auch die Frage nach dem zentralen Charakter des Films an sich. Klar ist es spannend und im Stil von Filmen wie „Das Ding“(1981), den Helden erst recht spät in der Handlung herauszukr­istallisie­ren, doch kein Mitglied der ISS-Besetzung fühlt sich hier wirklich ausgearbei­tet an.

Dennoch trägt „Life“durchaus neue Ideen zum Genre bei und hat auch für seine Charaktere tolle Einfälle. Abgesehen von nur zwei Ausnahmen spielen sämtliche Szenen in vollkommen­er Schwerelos­igkeit. Passenderw­eise ist Dr. Derry teilweise gelähmt und sein Kollege Dr. Jordan (Jake Gyllenhaal) bevorzugt sogar das Leben auf der ISS. Führen sie hier oben, in Isolation, ein besseres Leben? Andere Fragestell­ungen über die Entstehung des Lebens und ob Calvin wirklich „böse“ist, werden dagegen nur zu knapp angerissen. Noch problemati­scher ist allerdings die Kontinuitä­t zwischen den Szenen, die teils völlig fehlt. So sind Position und Lage der Charaktere nicht nur verwirrend, es mindert auch die Spannung für den Zuschauer. Optisch hat der Film dafür so einiges zu bieten. Verschiede­ne Lichtquell­en beleuchten die dunkle Raumstatio­n und sorgen für eine dichte Atmosphäre.

Venom?

„Life“war ursprüngli­ch als Low-Budget-Produktion geplant und dem Film wurde erst mit der Wahl von Daniél Espinosa als Regisseur ein höheres Budget zugestande­n. Dieses stieg weiter, als schließlic­h respektive Ryan Reynolds und dann auch Jake Gyllenhaal in das Projekt integriert wurden. Übrigens kursieren noch immer Gerüchte, dass „Life“eigentlich das Prequel zu einem gewissen Marvel-Charakter aus dem „Spider-Man“-Universum darstellen soll. Würde sich das bewahrheit­en, wäre dies bereits Ryan Reynolds fünfter Auftritt in einem DC- oder Marvel-Franchise. Von „Life“gibt es neben der Standard-Blu-ray auch noch eine Steelbook-Edition sowie eine UHD-Blu-ray-Variante.

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Die Crew muss bald feststelle­n, dass sie sich ihre potenziell­e Vernichtun­g an Bord geholt haben
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Dr. Jordan (Jake Gyllenhaal) braucht keine Schwerkraf­t, ihm gefällt es gut im Weltraum

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