Lion – Der lange Weg nach Hause
Da entdeckt man plötzlich etwas aus der Kindheit wieder und im Kopf macht es Klick. Dieses Gefühl kennt Saroo zur Genüge. Nur mithilfe von Erinnerungen kann er seine Familie wieder finden. Saroo heißt Löwe. „Lion – Der lange Weg nach Hause“erzählt die wahre Geschichte eines Jungen, der als Kind in Indien verloren ging, durch Städte und Straßen irrte und schließlich adoptiert wurde. Sein Leben als junger Erwachsener in Tasmanien scheint perfekt zu laufen, doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Er will seine Mutter und seinen Bruder wiederfinden und setzt dabei alles andere aufs Spiel. Der Film basiert auf Saroo Bierleys Roman „A Long Way Home“und erzählt seine rührende Geschichte über das Gefühl des Verlorenseins. Als Fünfjähriger geht er sprichwörtlich verloren und als Erwachsener schwankt er zwischen zwei Identitäten und einem Gefühl der Unvollkommenheit. Der Film unterteilt sich dabei in zwei Hälften. Die erste zeigt den jungen Saroo (Sunny Pawar) in Indien und ist vollständig in Originalton und Untertitel gehalten. Erst die zweite Hälfte ist synchronisiert und handelt vom erwachsenen Saroo (Dev Patel) nach der Adoption durch Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham). Zwar sind beide Hälften auf ihre Art spannend, doch hätte der erste Teil kürzer sein können. Es scheint, als sauge er dem Film die Energie aus, bevor er richtig gestartet ist. Zusätzlich erlebt der erwachsene Saroo kurze Rückblicke, die als erzählerisches Mittel stärker wirken, da man sie mit seinem gegenwärtigen Leben in Kontrast setzen kann. Film und Buch vermitteln eine wichtige Botschaft: Egal, in welchem Leben wir leben, Probleme gibt es immer und überall.