Schatz, nimm Du sie!
Toni (Carolin Kebekus) und Marc (Maxim Mehmet) sind sich einig: Die gemeinsame Ehe ist ein totes Pferd und es ist Zeit, abzusteigen. Marc ist Geburtshelfer und hat ein Jobangebot auf Haiti und Toni will ein Großprojekt auf Malta leiten. Das Problem ist der aufsässige Nachwuchs. Da beide nicht auf ihre Karrierechancen verzichten wollen, einigen sie sich darauf, die Kinder entscheiden zu lassen, bei wem sie wohnen wollen. Zwischen den Eltern entbrennt ein erbitterter Kampf darum, wer die anstrengenderen Erziehungsmethoden wählt. Also lässt Marc die Kinder ab sofort nicht mehr hundert Meter vor der Schule raus, sondern bringt sie strahlend bis ins Klassenzimmer, während Toni auf einer Schülerparty den Entwicklungsstand der Geschlechtsorgane Anwesender kommentiert. Schon bald läuft die Sache aus dem Ruder. Der Fremdschämfaktor ist sehr hoch in „Schatz, nimm Du sie!“und natürlich bezieht die Trennungskomödie gerade daraus ihren Witz. Aber auch sonst hat der Film von Sven Unterwaldt („7 Zwerge“) einiges zu bieten. Gemessen an der üblicherweise sehr niedrigen Qualität deutscher Komödien glänzt „Schatz, nimm Du sie!“trotz des abschreckenden Titels mit solider Story, authentischen Figuren und überzeugenden Darstellern. Größtes Manko des Films dürfte sein, dass viel zu früh angedeutet wird, wie das Ende aussieht. Auch hat man als Zuschauer permanent das Gefühl, dass der Kampf der beiden noch viel mehr hätte eskalieren können und den Produzenten und Autoren schlicht der Mut gefehlt hat, das volle Potenzial der Geschichte zu nutzen, so wie es bspw. in „Der Rosenkrieg“der Fall war − daher wirkt der Film oft ziemlich seicht, wenn auch kurzweilig.