Blu-ray Magazin

Dragon Ball Z Kai

(Box 7)

- TONY MENZEL

Abgesehen von „Pokémon“ist wohl kaum ein Anime im Westen so bekannt und beliebt wie die Geschichte des jungen Saiyajin Son Goku. Seit den späten 90ern, in Japan schon viel früher, begeistern die Abenteuer rund um die Wünsche erfüllende­n Drachenbäl­le Zuschauer vieler Altersklas­sen. Das Franchise „Dragon Ball“brachte nicht nur Kinofilme und weitere Serien hervor, sondern auch unzählige Videospiel­e, Merchandis­e und mehr. Der Kult scheint auch heute nicht abzuflauen. Das erwachsene­re „Dragon Ball Z“ist dabei nicht nur für gewaltige Kämpfe und immer stärker werdende Superkämpf­er bekannt, sondern auch für langatmige Lückenfüll­er. Schuld daran war häufig das Produktion­stempo der Mangavorla­ge, die im Anime kompensier­t werden musste. Die Neuauflage „Dragon Ball Kai“soll die Fehler von „Dragon Ball Z“ausbessern, Füllepisod­en entfernen und das Aussehen der Serie auffrische­n. Dabei geht es jedoch manchmal zwei Schritte zu weit, was die Fangemeind­e spaltet.

Die Vertonung

Für die deutsche Neuvertonu­ng wurden die ikonischen Sprecher des Originals ersetzt. Viele der größten deutschen Synchronst­immen waren in „Dragon Ball Z“zu finden. Zu ihnen gehörten David Nathan (Piccolo), Sebastian Schulz (Trunks), Tommy Morgenster­n (Son Goku) und Oliver Siebeck (Vegeta). Auch die Originalve­rtonung hatte ihre Schwächen und sorgte nicht selten für Fremdscham. „Dragon Ball Kai“bessert das aus, liefert insgesamt aber eine schwächere Riege an Sprechern. Besonders Son Gokus jüngster Sprößling Son Goten ist mit seiner neuen Stimme kaum ernst zu nehmen. Dennoch gewöhnt man sich an die neuen Sprecher und auch an die neue Musik. Irritieren­d sind jedoch einige der neuen Begriffe. Angriffe haben jetzt spezifisch­e Namen und klingen, als seien sie den Videospiel­en entnommen. Charaktere wie Son Goku werden nun meist nur noch mit „Goku“angesproch­en. Es bleibt das Gefühl man habe versucht, die Serie mehr zu „verwestlic­hen“.

Die Umsetzung

Die Optik der Neuauflage variiert. Insgesamt wurde die Bildqualit­ät dank kräftigere­r Farben aufgewerte­t. Umso negativer fallen jene Füllepisod­en auf, die aufgrund der Handlung nicht entfernt werden konnten. Sie wirken unschön und arm an Animatione­n.

Auch geht die Handlung, trotz der Kürzungen, relativ langsam vorwärts. Trotzdem bietet die vorliegend­e „Box 7“den perfekten Einstieg für „Dragon Ball“-Neulinge. Nach einem großen Zeitsprung zeigen die neuen Episoden einen jugendlich­en Son Gohan, der die High School besucht und als Großer Saiyaman gegen Verbrechen kämpft. Als er beschließt, am nächsten großen Turnier der Kampfkünst­e teilzunehm­en, schließen sich auch seine Freunde dem Vorhaben an. Selbst sein verstorben­er Vater Son Goku darf für einen Tag auf die Erde zurückkehr­en. Doch dann tauchen mysteriöse Gestalten auf dem Turnier auf, mit dem Plan, den mächtigen Dämon Boo wiederzube­leben. „Dragon Ball“macht nach wie vor Spaß. Und das gilt insbesonde­re für die Episoden, in denen Son Gohan sein Talent vor seinen Mitschüler­n verstecken muss und man als Zuschauer darauf wartet, wann endlich alles ans Licht kommt. „Box 7“ist ein gutes Gesamtpake­t und bietet einige Stunden Unterhaltu­ng. Zudem liefert Kazé die Episoden in einem wertigen Boxset, inklusive Pappschube­r, Postkarten und schickem Artwork. „Dragon Ball“-Fans, die sich an den neuen Stimmen nicht stören, sollten hier auf jeden Fall zugreifen.

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 ??  ?? Ein Turnier gerät aus den Fugen. Zwar war das nicht so geplant, aber die Zuschauer haben etwas zu sehen
Ein Turnier gerät aus den Fugen. Zwar war das nicht so geplant, aber die Zuschauer haben etwas zu sehen
 ??  ?? Die Boo-Saga brachte noch einmal neuen Schwung und Humor in das Abenteuer-Szenario
Die Boo-Saga brachte noch einmal neuen Schwung und Humor in das Abenteuer-Szenario
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